Vor dem Kirchentag habe ich wieder einmal gemerkt: Man kann ganz schwer erklären, was ein Kirchentag eigentlich ist. Man muss es erleben. Ich bin sehr glücklich, dass ich mit ca. 40 Jugendlichen und Erwachsenen aus unserer Kirchengemeinde und aus anderen Kirchengemeinden hier aus der Nähe in Hannover wieder erfahren durfte, wieso es so großartig und wichtig ist, alle zwei Jahre zum Kirchentag zusammenzukommen:

… weil es stark ist, wenn man bei Konzerten oder beim Abschlussgottesdienst Musik und Kirche ganz intensiv erlebt – so intensiv, dass die Senior:innen mitwippen beim Funky Beat und die Jugendlichen die Bühne auf dem Smartphone mitfilmen, weil es so schön ist.

… weil Kirche sehr relevant ist als Netzwerk zum Austausch und für politisches Engagement. Das war zu spüren bei Podiumsdiskussionen um Medien und Politik sowie bei der ergreifenden Bibelarbeit der amerikanischen Bischöfin Mariann Budde. Diese sanftmütige Frau hatte US-Präsident Trump im Gottesdienst zur Amtseinführung ins Gewissen geredet. Nun war sie Gast auf dem Kirchentag und hat für uns über Mut und Auferstehung gesprochen.

… weil der Kirchentag das Herz weit macht, wenn man gemeinsam beim Abendsegen mit einer brennenden Kerze und vielen anderen Menschen singt, guten Worten lauscht und volle Tage mit Ruhe achtsam ausklingen lässt.

Es gäbe noch vieles mehr zu sagen – am liebsten bei einer Fritzschorle oder einem Kölsch. Dann könnten wir auch direkt planen, wie wir gemeinsam in zwei Jahren zum Kirchentag in Düsseldorf fahren. Sie kommen doch mit, oder?

Pfarrer Sebastian Schmidt
Evangelische Kirchengemeinde Troisdorf