Teebäuerinnen in Ruanda liefern ihre Ernte in einer Sammelstelle der Oikocredit-Partnerorganisation Karongi Tea Factory ab.
Teebäuerinnen in Ruanda liefern ihre Ernte in einer Sammelstelle der Oikocredit-Partnerorganisation Karongi Tea Factory ab. Foto: Opmeer Reports

Oikocredit: Frauen auf dem Land fördern

von Anna Neumann

14.10.2020

Die wirtschaftliche und soziale Position von Frauen auf dem Land zu stärken gehört zu den Zielen von Oikocredit. Wie wichtig das ist, zeigt der „Internationale Tag der Frauen in ländlichen Gebieten".


Dieser Tag – er wird immer am 15. Oktober begangen – richtet den Blick besonders auch auf die Situation von Frauen in Ländern des globalen Südens, denen gleiche Rechte, der Zugang zu Land, Erbe, Ressourcen oder Bildung häufig erschwert werden. Gleichzeitig sind sie es, die mit harter Arbeit maßgeblich für die Ernährung ihrer Familien zuständig sind und als Bäuerinnen, Landarbeiterinnen, Fischerinnen oder Händlerinnen die globale Nahrungsversorgung sichern.

Oikocredit, die internationale Genossenschaft und Finanzinstitution, bei der sich auch der Evangelische Kirchenkreis An Sieg und Rhein Geld engagiert, finanziert mit dem privaten Kapital von weltweit über 59.000 Anleger*innen seit 45 Jahren Partnerorganisationen in Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas und arbeitet mit ihnen über lokale und regionale Büros zusammen. Für viele Anleger*innen ist gerade der Fokus auf Frauen und ihre Stärkung ein Grund, sich an der Arbeit der Genossenschaft zu beteiligen.

Aktuell leben 63 Prozent der rund 38 Millionen Menschen, die Oikocredit allein über ihre Partnerorganisationen in der Mikrofinanz erreicht, auf dem Land; 86 Prozent der Mikrofinanz-Kundschaft sind Frauen. 30 Prozent der gut eine halbe Million Bäuer*innen, denen die Arbeit von Partnern der Genossenschaft im Landwirtschaftssektor zugutekommt, sind Frauen.

Produzentinnen, Unternehmerinnen, Entscheidungsträgerinnen fördern

Oikocredit fördert Zusammenschlüsse zu landwirtschaftlichen Kooperativen und Strukturen, die Frauen als Produzentinnen, Unternehmerinnen und Entscheidungsträgerinnen stärken – ob als Kaffeebäuerinnen mit eigenem Land und eigener Kaffeemarke in Brasilien oder Markthändlerinnen in Côte d’Ivoire. Viele der Mikrofinanz-Partner richten sich mit ihrer Arbeit gezielt an benachteiligte Frauen auf dem Land.

Solidargruppen, in denen die Frauen gemeinsam Kredite aufnehmen, helfen ihnen nicht nur, ihre wirtschaftlichen Tätigkeiten auf- und auszubauen, sie bieten einen Ort für Austausch und gegenseitige Unterstützung – neben Schulungen in finanzieller Grundbildung und Gesundheitsvorsorge beispielsweise. Mehr Einkommen und mehr Selbstvertrauen für Frauen auf dem Land stärkt ihre Position in Familien und Gesellschaft.

Website von Oikocredit

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