Klingelbeutelkollekten für die Opfer der Unwetter-Katastrophe

von Anna Neumann

16.07.2021

Der Starkregen dieser Tage hat viele Menschen schwer getroffen, auch im Gebiet des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein. In NRW und Rheinland-Pfalz verloren Menschen ihr Hab, Gut, Leben.


Die Zahl der Toten steigt. Noch immer werden auch Menschen vermisst. Es drohen weitere gravierende Schäden.

Um den Betroffenen schnell und unbürokratisch zu helfen, ruft der Kirchenkreis spontan dazu auf, die Klingelbeutelkollekten am Sonntag umzuwidmen. Die Mittel, gesammelt in den Sonntagsgottesdiensten der evangelischen Kirchengemeinden, gehen dann an die Opfer der Unwetter-Katastrophe. „Wenn die Keller und Häuser erst einmal trocken gelegt sind, brauchen die Menschen noch einmal unsere Hände“, schreibt Pfarrer Peter Gottke an die Gemeinden. Er ist Skriba, also zweiter Stellvertreter der Superintendentin. „Wir wollen ein Zeichen der Verbundenheit und tatkräftigen Unterstützung setzen und den Betroffenen im Kirchenkreis oder in der Nachbarschaft helfen“, so Gottke weiter.

Willkommen sind über die Kollekten hinaus natürlich auch Spenden, um die Opfer der Unwetter-Katastrophe zu unterstützen. Insoweit unterstützt der Kirchenkreis den Spendenaufruf des Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Überweisungen und Online-Spenden sind zu richten an das Spendenkonto der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe.

Einige Gemeindehäuser und Kirchen betroffen

Einzelne Gemeindehäuser und Kirchen an Sieg und Rhein sind vom Unwetter beschädigt – aber letztlich undramatisch. Aus der Evangelischen Kirchengemeinde Stieldorf-Heisterbacherrott ist zu hören: „In Anbetracht der wirklich katastrophalen Zustände in einigen Städten und Gebieten von NRW wollen wir uns nicht zu sehr beschweren. Allerdings blieb auch die Gemeinde Stieldorf-Heisterbacherrott nicht von eindringendem Wasser verschont: Durch das Dach der Zeltkirche in Stieldorf drang an einer Stelle Regenwasser ein, wenn auch in eher geringerer Menge.“

Dafür wurde der Keller des Gemeindehauses teilweise mehrere Zentimeter hoch geflutet, einige Hundert Liter Wasser mussten dort am Donnerstagvormittag ausgeschöpft werden und es werden nun umfangreichere Trocknungsarbeiten erforderlich sein. Außerdem gilt es hier nun Ursachenforschung zu betreiben und weitere Maßnahmen zu ergreifen.

Im Kirchenkeller der Emmauskirche in Heisterbacherrott kämpften am Mittwochabend mehrere Aktive tapfer gegen das aufsteigende Wasser, trotzdem stand es in allen Kellerräumen. Aus dem Dach lief der Regen in Dutzende im Kirchraum aufgestellte Eimer.

Wasser auch in der Evangelischen Kirchengemeinde Niederkassel. Pfarrerin Dr. Katharina Stork-Denker: „Wir sind ja noch glimpflich davon gekommen. Und hatten viele spontane Helferinnen und Helfer.“ Und weiter: „Jetzt muss es noch trocknen, und dann müssen die Räume der Jugendarbeit und Flüchtlingsarbeit renoviert werden.“ Das macht Arbeit und kostet Geld, aber niemandem ist etwas passiert, das ist die Hauptsache.

Der Notfallseelsorger der Region, auch des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein, Pfarrer Albrecht Roebke, ist laufend im Einsatz, zuletzt unter anderem in Heimerzheim in der Voreifel.