
Immer mehr orange Bänke
von Anna Neumann
15.01.2025
Die Zahl der im Rhein-Sieg-Kreis aufgestellten Bänke hat im Jahr 2024 eine beeindruckende Marke erreicht: 57 orangefarbene Bänke stehen mittlerweile im Kreisgebiet – ein klares Statement gegen Gewalt und für Solidarität. „Jede „Orange Bank“ soll auf die vielfältige psychische und physische Gewalt aufmerksam machen, die Frauen und Mädchen weltweit täglich erfahren“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte des Rhein-Sieg-Kreises, Katja Milde.
Jede Bank ist mit einer Plakette versehen, die regionale Hilfsangebote aufführt, so dass Betroffene und ihr Umfeld direkt wissen, an wen sie sich wenden können. Die Bänke werden an prominenten Orten wie Rathäusern, Schulen, Parks oder als mobile Wanderbänke aufgestellt, um möglichst viele Menschen zu erreichen.
Seit November gibt es unter anderem in Troisdorf, Bornheim, Lohmar, Siegburg und Sankt Augustin neue Bänke. Ein ganz besonderes Highlight war die Einweihung einer überdimensionalen Bank in Form einer Welle am Rheinufer in Königswinter. Die „Wellenbank“, die nicht nur durch ihre Größe, sondern auch durch ihre künstlerische Gestaltung Aufmerksamkeit erregt, wurde von einer Schulklasse des Carl-Reuther-Berufskollegs in Hennef entworfen, gebaut und eingeweiht.
Die Zusammenarbeit mit Schulen und Jugendzentren im Rhein-Sieg-Kreis, deren Schülerinnen und Schüler maßgeblich am Bau oder der Gestaltung der Bänke beteiligt waren, wie dem Carl-Reuther-Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises, der Ursulinenschule in Bornheim, der Gesamtschule Lohmar, dem Troisdorfer Kinder- und Jugendzentrum K3, ist besonders hervorzuheben.
Die Arbeit mit jungen Menschen ist ein zentrales Anliegen des Projekts: Workshops und Vorträge behandeln Themen wie Rollenbilder, Grenzüberschreitungen und Gewalt in jugendlichen Partnerschaften. „Die Jugendlichen gestalten die Bänke selbst, wodurch sie nicht nur handwerklich aktiv werden, sondern auch inhaltlich einen Bezug zum Thema entwickeln. Diese kreative Auseinandersetzung schafft ein Bewusstsein, das weit über den Schulalltag hinausreicht“, so die Gleichstellungsbeauftragte Katja Milde.
Während die orangefarbenen Bänke einen langfristigen und sichtbaren Beitrag im öffentlichen Raum leisten, brachte die diesjährige Brötchentüten-Aktion unter dem Motto „Gewalt kommt uns nicht in die Tüte!“ ihre Botschaft direkt in die Haushalte. Die Kampagne, die in enger Zusammenarbeit mit regionalen Bäckereien durchgeführt wurde, ist ein Paradebeispiel dafür, mit niedrigschwelligem Ansatz eine große Reichweite zu erzielen.
Rund um den weltweiten Tag gegen Gewalt an Frauen wurden kreisweit 200.000 Tüten beim Brötchenkauf ausgegeben, die mit dem prägnanten Slogan und wichtigen Informationen zu Hilfsangeboten im Kreisgebiet bedruckt waren, wie der Rhein-Sieg-Kreis mitteilt.
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