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Welttag der Suizidprävention – Reden hilft

von Anna Neumann

01.09.2023

Mit “Beratung To Go” gehen die Mitarbeitenden der Evangelischen Beratungsstelle Bonn mit einer überraschenden Aktion in die Öffentlichkeit - neben weiteren Angeboten zum Welttag der Suizidprävention.


Die Evangelische Beratungsstelle Bonn trägt mit Veranstaltungen am 6. und am 10. September das Thema Suizidprävention in den öffentlichen Raum. Beratungsgespräche in Form von Spaziergängen und eine Filmvorführung sollen Hürden nehmen und ins Gespräch einladen.

In der Evangelischen Beratungsstelle gilt der Leitsatz: Reden hilft! Das ist manchmal leichter gesagt als getan. Manche Gedanken und Bedürfnisse lassen sich schwer aussprechen. Beispielsweise dann, wenn das eigene Leben als unerträglich wahrgenommen wird.

Laut Statistischem Bundesamt sterben in Deutschland mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle. “Suizidgedanken sind gar nicht so selten”, so Thomas Dobbek, Psychologe und Leiter der Beratungsstelle. “Dahinter stecken oft subjektive Gefühle der Ohnmacht und der absoluten Ausweglosigkeit“. Hilfsangebote bekannt zu machen sei somit besonders wichtig, um Betroffenen wieder zur Handlungsfähigkeit zu verhelfen. Und das Gespräch darüber zu erleichtern.

Zum 20. Welttag der Suizidprävention bereitet das Team der Beratungsstelle mehrere Angebote vor.

6. September: „Beratung to go“, Andacht und Workshop

Am Mittwoch, 6. September, stehen Mitarbeitende von 14 bis 17.30 Uhr auf dem Vorplatz der Kreuzkirche in der Bonner Innenstadt für “Beratung to go” zur Verfügung. Bei einem Spaziergang im Hofgarten beantworten sie alle möglichen Fragen rund um das Thema.

Um 16.30 Uhr hält Notfallseelsorger Albi Roebke eine Andacht in Gedenken an alle durch Suizid Verstorbenen und deren Angehörige.

Außerdem wird es eine kreative Auszeit geben: einen Malworkshop mit Alina Riese von „handgemaltes„. Jutebeutel sind gegen eine Spende erhältlich.

10. September: Film und Gespräch

Am Sonntag, 10. September, 18.30 Uhr, zeigt die Beratungsstelle in Kooperation mit dem Evangelischen Forum in der Bonner Kinemathek in der Brotfabrik das Drama “Close” von Lukas Dhont (OmU). Am anschließenden Publikumsgespräch nimmt Almut van Niekerk, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein, teil. Mit dabei sind außerdem Chris Paul, Trauerbegleiterin und Fachautorin, sowie Mitglieder des Vereins „AGUS – Angehörige um Suizid“.

Karten gibt es direkt über die Kinemathek; der Eintritt ist für Schüler*innen, Auszubildende und Studierende unter 27 Jahren frei.

Der 10. September wurde von der Weltgesundheitsorganisation und der International Association for Suicide Prevention als Welttag der Suizidprävention ausgerufen.

Die Evangelische Beratungsstelle Bonn bietet niedrigschwellige psychologisch-therapeutische Hilfe für alle Menschen in Bonn und Umgebung an – also auch für die Menschen im Kirchenkreis An Sieg und Rhein.

Die Telefonseelsorge ist täglich rund um die Uhr erreichbar unter 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222.

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Website der Evangelischen Beratungsstelle