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Weihnachtsbörse – Gern mit einer Geschichte

von Anna Neumann

30.11.2021

"Das Schlimmste ist, dass der ganze Weihnachtsschmuck weg ist“, sagt ein Mann, der in der Flutnacht im Juli alles verlor. Der Vater von drei Kindern aus Bad Münstereifel will aber keinen neuen kaufen.


Er wünscht sich alte Kugeln und Engel – mit einer Geschichte. Von Menschen, die etwas abgeben können. Seinen Wunsch hat Flutseelsorgerin Judith Weichsel auf eine Idee gebracht. „Weihnachtsbörse – Tradition teilen“ ist eine Internetseite, wo Suchende und Schenkende zueinander finden können. Ob Krippe, Kugeln oder Nussknacker – in einem Duzend Kategorien kann man stöbern oder Wünsche erfüllen.

Das Ganze funktioniert wie eine Kleinanzeige. Wer fündig wird, kann über die Plattform Kontakt aufnehmen und die Übergabe verabreden. Kostenlos und überall, denn es ist ein überregionales Projekt.

Einander beistehen

Weihnachten ist ein emotionales Fest, weiß Pfarrerin Judith Weichsel: „Wir verbinden uns mit unseren Vorfahren über die Lieder, über Traditionen wie Plätzchen backen, über deb Weihnachtsbaum und nicht selten über die vererbten oder geschenkten Dinge.“ Sie selbst lebt und arbeitet in Euskirchen und Bad Münstereifel. „Wir, die wir in den Flutgebieten wohnen, erinnern uns an die Müllberge, Straßenzüge voller Sperrmüll, Bundesstraßen voller verlorener Erinnerungen. Und jeder einzelne Verlust schmerzt.“

Jetzt gelte es, einander beizustehen. So ist mit tatkräftiger Unterstützung der Diakonie Euskirchen und Mitteln der Diakonie Katastrophenhilfe das Projekt „Weihnachtsschmuck ist mehr als Deko – Tradition teilen“ entstanden. Über die Plattform können Menschen in den Flutgebieten nach Weihnachtsschmuck suchen. Und andere können Weihnachtsschmuck verschenken.

 

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