Präses Manfred Rekowski im Eröffnungsgottesdienst der Landessynode 2021 - für ihn, den Präses von 2013 bis 2021, die letzte Synode. Foto: ekir.de / Sergej Lepke

Wechsel im Präses-Amt

von Anna Neumann

19.03.2021

35 Jahre hat er als Pfarrer der Evangelischen Kirche im Rheinland gearbeitet. Mehr als drei Jahrzehnte hat er der Landessynode angehört. Er wurde zum Superintendenten und zum Präses gewählt.


Mit seiner Verabschiedung als Präses und der Einführung seines Nachfolgers im Gottesdienst am 20. März 2021 geht Manfred Rekowski (63) in den Ruhestand.

Rekowski, in Masuren in Polen geboren, siedelte im Alter von fünf Jahren mit seiner Familie in die Bundesrepublik über. Rekowski hat in Bethel, Marburg, Bochum und Wuppertal Theologie studiert. 1986 wurde er Pfarrer in Wuppertal.

Schon früh wurde er Superintendent des Kirchenkreises Barmen, später des fusionierten Kirchenkreises Wuppertal. Er arbeitete als nebenamtliches und später hauptamtliches Kirchenleitungsmitglied in der Landeskirche mit, bevor er 2013 zum Präses gewählt wurde.

Die Landessynode habe in Rekowski „einen engagierten und leidenschaftlichen Theologen erlebt, für den die Relevanz von Theologie ein Lebensthema ist“, betonte Vizepräses Christoph Pistorius in seiner Dankesrede vor der Landessynode 2021. Manfred Rekowski fühle sich dem Auftrag aus der sechsten These der Barmer Theologischen Erklärung von 1934 verpflichtet, „die Botschaft von der freien Gnade Gottes auszurichten an alles Volk“.

In allen Funktionen habe er aus diesem Ansatz heraus auf Strukturen hingewirkt, die diesen Auftrag auch für die Zukunft aufnehmen. Diakonisches, anwaltschaftliches Engagement habe Rekowskis Wirken geprägt, „insbesondere für Geflüchtete, aber auch in der Wahrnehmung von Verantwortung für die Schöpfung und Frieden sowie ein friedliches Miteinander der Religionen“.

 

Dr. Thorsten Latzel (r.) mit seinem Vorgänger im Präses-Amt, Manfred Rekowski.
Dr. Thorsten Latzel (r.) mit seinem Vorgänger Manfred Rekowski. Foto: ekir.de / Hans-Jürgen Bauer

Auch Rekowskis Nachfolger, der neue Präses Dr. Thorsten Latzel, will sich beim Flüchtlingsthema engagieren, für das Grundrecht auf Asyl eintreten. Daneben stünden für ihne zunächst diese drei Themen an: Menschen in der belastenden Zeit der Pandemie geistlich Hoffnung geben. Latzel: „Wir glauben als Christen, dass Gott der Grund unserer Hoffnung ist und die Dinge zum Guten führen wird, auch wenn äußerlich alles dagegenspricht.“

Zweites wichtiges Thema sei die Frage, was nach der Pandemie kommt. „Mir ist wichtig, dass wir uns als rheinische Kirche für eine menschenfreundliche, ökologische, faire und solidarische Lebensweise einsetzen.“ Und zum Dritten werde sich die Kirche weiter stark um den Kontakt zu ihren Mitgliedern bemühen.

Neben Latzel werden in dem Gottesdienst Oberkirchenrätin Henrike Tetz und Oberkirchenrat Henning Boecker in ihre Ämter als hauptamtliche Mitglieder der Kirchenleitung und Abteilungsleiter*in eingeführt. Als nebenamtliche Mitglieder der 15-köpfigen Kirchenleitung werden Pfarrerin Miriam Haseleu, Lukas Schrumpf, Ricarda Gerhardt, Helga Siemens-Weibring und Lisa Marie Appel eingeführt. Verabschiedet werden die bisherigen Kirchenleitungsmitglieder Bernd Baucks, Superintendentin Almut van Niekerk, Dr. Axel Epe und Marion Unger.

WDR-Fernsehen überträgt den Gottesdienst

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) überträgt den Gottesdienst aus der Düsseldorfer Johanneskirche am 20. März von 11 bis 12 Uhr in seinem Fernsehprogramm. Wer neben dem Gottesdienst auch die Grußworte von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Kölns Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki und dem EKD-Ratsvorsitzenden Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hören und sehen möchte, kann dies über den Livestream tun, der auf der Internetseite www.ekir.de der rheinischen Kirche erreichbar ist.

Die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR) ist mit rund  2,4 Millionen Mitgliedern die zweitgrößte der 20 Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die EKiR gliedert sich in 37 Kirchenkreise, drittgrößter ist der Evangelische Kirchenkreis An Sieg und Rhein. Der oder die Präses steht an der Spitze der EKiR.

Links

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