Verabschiedung von Pfarrer und Skriba Peter Gottke – Veränderungen bewirken
von Anna Neumann
24.05.2022
Im Evensong-Gottesdienst am Sonntag, 29. Mai, 18 Uhr, in der Johanneskirche in der Viktoriastraße wird der Pfarrer verabschiedet, auch als Skriba, also zweiter stellvertretender Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein.
Peter Gottke wird sich daheim in Much auf verschiedene Weise für den Klimaschutz engagieren: „Das Thema beschäftigt mich schon lange. Wir tun alle noch viel zu wenig“, sagt er. Und so wird er ehrenamtlich beim Car-Sharing-Projekt mitarbeiten. Außerdem macht er den Personenbeförderungsschein, um künftig den sog. Bürger-Bus zu steuern. „Statt Pfarrer werde ich Fahrer.“
Der 63-Jährige folgt seiner Frau in den Ruhestand; die Lehrerin hatte zum Schuljahreswechsel aus gesundheitlichen Gründen aufgehört. Auch sie schließt dem beruflichen nun ehrenamtliches Engagement an. „Nichtstun wäre nicht so unser Ding.“
Nichtstun war nie Peter Gottkes Ding. Er hat die Veränderung gesucht, auch die Veränderung der Kirche. Auch so etwas, wo für seinen Geschmack insgesamt noch viel zu wenig passiert. „Der Traditionsabbruch ist gewaltig. Dafür tun wir zu wenig.“
„Take Care“-Team hilft Berufsschüler*innen
Seinen Beitrag hat er geleistet. Zu seinen herausragenden Verdiensten gehört die Gründung des „Take Care“-Teams am Carl-Reuther-Berufskolleg in Hennef, eine Kooperation von Schulseelsorge, Schulsozialarbeit und Beratungslehrern. An jedem, wirklich jedem Schultag ist die Seelsorge während einer Doppelstunde erreichbar. Welche Sorge auch immer Schüler und Schülerinnen drückt – hier finden sie ein offenes Ohr. Stress in der Beziehung? Kurz davor, Schule oder Ausbildung hinzuschmeißen? Drogenproblem? Strom abgeschaltet, weil Rechnung nicht bezahlt? Verschuldet wegen der Handykosten? Oft türmten sich gleich mehrere Probleme, da gelte es, eines nach dem anderen anzupacken.
Auch bei der Mitarbeit auf Kirchenkreisebene als Skriba hat Peter Gottke sehr wohl Dinge zum Guten wenden helfen können. Das habe sich gelohnt, weil er etwas bewegen konnte, etwa im verbesserten Umgang miteinander oder auch bei der Beratung von Gemeinden bei Fusionsprozessen.
Wechselreiches Arbeitsleben
Geboren 1959 in Duisburg, ging Peter Gottke nach dem Abitur zwei Jahre zur Marine, studierte dann in Marburg, Kiel und Bonn Evangelische Theologie. Es folgten Vikariat in Linz / Rhein sowie Probe-, Sonder- und Pfarrdienst in Honnefeld im Kirchenkreis Wied.
Dann arbeitete der Theologe sechs Jahre als Pfarrer der Deutsch Reformierten Kirche in Kopenhagen, zehn Jahre als Gemeindepfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Lohmar, zehn Jahre als Schulpfarrer am Carl-Reuther-Berufskolleg in Hennef und nun auf der Zielgeraden noch einmal als Gemeindepfarrer in Troisdorf, so dass für ihn ein „wechselreiches Berufsleben mit ganz unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten“ zu Ende geht.
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Evangelische Kirchengemeinde Troisdorf im Web