Mishel ist die Bürgermeisterin von Mini-Siegburg. Foto: Paula Friederich

Mini-Siegburg: Kinder füllen ihre Stadt mit Leben

von Anna Neumann

11.07.2024

Das große Ferienprojekt auf dem Siegburger Brückberg ist in die zweite Woche gestartet. 160 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren sind in dieser Woche angemeldet.


Mini-Siegburg hat alles, was eine richtige Stadt ausmacht: Bürgermeisteramt, Bäckerei und Bank, Finanzamt und Arbeitsagentur, Krankenhaus und Fußballverein. Die Kinder füllen ihre eigene Stadt als Bürger*innen mit Leben. So erleben sie, wie eine richtige Stadt funktioniert, erfahren Demokratie pur und sehen, dass es Spaß macht selbst Verantwortung zu übernehmen und sich einzubringen.

Jeder Tag beginnt mit der Anmeldung im Amt für Bürger*innen und der Wahl eines Berufes in der Arbeitsagentur. Die Auswahl ist groß. Es stehen diverse Berufe in mehr als dreißig verschiedenen Betrieben zur Verfügung. Der Lohn wird den Kindern nach Abzug der Steuern in der stadteigenen Währung, den Siegis, ausgezahlt. Mit ihrem selbstverdienten Geld gestalten die Kids ihre Freizeit: einen Tanzkurs absolvieren, Snacks kaufen, Kunstobjekte auf den Auktionen ersteigern oder einen Platz auf der Hüpfburg buchen.

Die Bürgermeisterin setzt sich für ihr Bürger*innen ein

Natürlich hat Mini-Siegburg auch eine eigene Bürgermeisterin: Diese Woche wurde Mishel (9) gewählt. Sie sagt: „Ich möchte die Wünsche und Ideen der anderen Kinder umsetzen. Besonders kämpfe ich für eine Lohnerhöhung von 8 auf 10 Siegis pro Stunde.“ Mishel hat verschiedene weitere Pläne. Sie möchte eine Umfrage unter den Bürger*innen starten. Außerdem will sie abklären, ob der Führerschein in Zukunft kostenlos gemacht werden kann: „Aktuell kostet der Führerschein mit dem Erste-Hilfe-Schein 17 Siegis.“ Das ist eindeutig zu viel, findet Mishel.

Das Büro der Bürgermeisterin befindet sich im Medien-Bus. Dort sitzen auch die Online-Redaktion und das Radio von Mini-Siegburg. So können wichtige Infos und Durchsagen sofort an alle Bürger*innen übermittelt werden. Diese Woche neu sind die Streitschlichter*innen: Bei Problemen, Konflikten oder kleinen Streits kommen sie zur Unterstützung und Klärung dazu. So sorgen sie für eine angenehme Kinderstadt-Atmosphäre.

Der echte Bürgermeister kommt zu Besuch

Es steht auch Besuch in der Kinderstadt an: Für Mittwoch hat sich der Bürgermeister der Stadt Siegburg, Stefan Rosemann, angekündigt. Außerdem besuchen jede Woche die Polizei und die freiwillige Feuerwehr mit ihren Einsatzwagen die Kinderstadt – erfahrungsgemäß ein echtes Highlight für die Kids.

Nächste Woche (22. bis 26. Juli) ist die dritte und letzte Woche von Mini-Siegburg, mit 90 angemeldeten Kindern. Kurzfristig sind noch Anmeldungen möglich. Insgesamt sind in diesem Jahr rund vierhundert Plätze in dem dreiwöchigen Ferienprojekt belegt. Die meisten Kinder nehmen eine Woche teil, manche zwei oder sogar drei Wochen. Die Kinderstadt Mini-Siegburg ist eine Initiative des Evangelischen Jugendwerks Sieg • Rhein • Bonn im Auftrag der Kreisstadt Siegburg.

Bilder und Bericht: Paula Friederich

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