Hand an Schal: Menschenkette in Siegburg

Menschenkette für Zusammenhalt und Solidarität

von Anna Neumann

10.01.2022

Wenn heute Abend Menschen rund um den Siegburger Markt für eine solidarische Diskussionskultur in Sachen Corona-Pandemie und ihrer Bekämpfung stehen, beteiligt sich auch die evangelische Kirche.


Wer ebenfalls ein Zeichen setzen möchte: Die Aktion für Zusammenhalt und Solidarität beginnt um 18 Uhr heute, 10. Januar. 

Auch in Siegburg fanden an den letzten Montagen sogenannte „Spaziergänge“ statt. Diese richteten sich gegen die Schutzmaßnahmen der Behörden und der Politik gegen die Corona-Pandemie. Insbesondere wird eine Impfpflicht abgelehnt und auf die persönliche Freiheit jedes Einzelnen hingewiesen, sich impfen zu lassen oder nicht. Vergangenen Montag kam es dabei zu verbalen Attacken einiger Teilnehmender des „Spaziergangs“ gegenüber Passanten und auch gegenüber einem Ratsmitglied, die ihre gegenteilige Meinung offen äußerten. In anderen Städten blieb es nicht bei verbalen Auseinandersetzungen. Hier gab es zahlreiche Opfer körperlicher Gewalt.

Ein breites Bündnis aus politischen Vertretern, darunter alle im Siegburger Stadtrat vertretenen Fraktionen, evangelische und katholische Kirche, AWO Siegburg, Bürgerforum Siegburg,  Siegburger Karnevalskomitee und Bürgergemeinschaft Zange sind der Auffassung, dass Siegburg ein Zeichen des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Solidarität setzen muss und ruft zu der Menschenkette auf.

„Wir kommen in erster Linie nicht gegen die ‚Spaziergänge‘ oder eine andere Meinung zusammen“, erklärt Bürgermeister Stefan Rosemann. „Vielmehr möchten wir für eine solidarische Diskussionskultur einstehen, in der jede und jeder anderen mit Respekt begegnet.“

Die Menschenkette soll zudem an die Opfer der Corona-Pandemie erinnern und Solidarität  zeigen insbesondere mit Pflegerinnen und Pflegern, Krankenschwestern, Ärztinnen und Ärzten, mit Alten und mit Jungen, mit Vorerkrankten, mit Polizistinnen und Polizisten, mit Feuerwehrleuten. Außerdem wirbt sie für Zusammenhalt mit einer starken Gemeinschaft, mit verschiedenen Meinungen und Interessen, mit Respekt und Anerkennung.

„Wir appellieren an alle Siegburgerinnen und Siegburger, sich diesem Aufruf anzuschließen. Mit ihrer Teilnahme an der Menschenkette rund um den Marktplatz können Sie sich solidarisch zeigen mit denen, die diese Solidarität unbedingt brauchen, und ihre Haltung für einen respektvollen Umgang miteinander demonstrieren“, so die Initiatoren.

Beide Siegburger Gemeinden und Kirchenkreis vertreten

Die beiden Siegburger Kirchengemeinden unterstützen das Anliegen und werden teilnehmen. Genauer gesagt: Pfarrer Martin Kutzschbach von der Evangelischen Kirchengemeinde Siegburg-Kaldauen und Pfarrer Joachim Knitter von der Evangelischen Kirchengemeinde Siegburg sowie Presbyteriumsmitglieder dieser beiden Gemeinden. Er finde es richtig, dass sich auch die schweigende Mehrheit zeigt und hoffe auf gute Beteiligung, so Kutzschbach.

Ihre Teilnahme plant auch die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein, Almut van Niekerk. „Ich hoffe auf ein deutliches Zeichen vieler Menschen in unserer Region. Als Evangelischer Kirchenkreis unterstützen wir alle Bemühungen um gegenseitiges Verständnis, aber zeigen auch unsere Unterstützung für die Maßnahmen, die die Pandemie eingrenzen helfen. Uns liegt daran, dass alle Menschen so gut geschützt wie irgendmöglich aus der Pandemie herauskommen.“

„Hand an Schal“

Selbstverständlich gelten für die Menschenkette die Anforderungen aus der aktuellen Corona-Schutzverordnung. Die Teilnehmenden werden gebeten, einen Schal mitzubringen und einen medizinischen Mundschutz zu tragen. Um die notwendigen Abstände sicherzustellen, wird die Menschenkette nicht „Hand in Hand“, sondern „Hand an Schal“ durchgeführt.

Zu den weiteren Verabredungen für die rund einstündige Aktion gehört u.a., auf jeden Fall freundlich und respektvoll aufzutreten und keinesfalls Parolen zu skandieren.

 

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