Die Landessynode 2024 bei einer ihrer Abstimmungen
Screenshot vom Livestream der Landessynode

Landessynode – Feuer und Flamme für die Zukunft

von Anna Neumann

18.01.2024

Gemeinde, Kirchenkreis, Landeskirche - so ist die Evangelische Kirche aufgebaut. Alle wesentlichen Entscheidungen für die Landeskirche trifft die Landessynode. Die Tagung 2024.


Weniger Regelungen, mehr Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit für Pfarrpersonen und Presbyterien sowie eine Stärkung der Mitgliederorientierung: Nach diesen Kriterienhat die Landessynode 2024 das Lebensordnungsgesetz (LO) reformiert. Die Landessynode hat der neuen Fassung jetzt zugestimmt. Mehr lesen: Neue Lebensordnung: Weniger Regeln, mehr Freiheit

Zu den Themen der Landessynode 2024 gehört u.a. die Lage von Flüchtlingen an den EU-Außengrenzen: „Finger in Wunden„. Die Landessynode 2024 erklärte ihren Widerspruch gegen die AfD und die politische Verrohung. In ihrer Erklärung „Gegen Antisemitismus. Für Gerechtigkeit und Frieden in Israel und Palästina“ zeigt sich die Landessynode „erschüttert über den alten, wieder erstarkten Antisemitismus“.

Erfahrungsaustausch, Impulse und erste Schlussfolgerungen: Erstmals kamen rheinische Synodale einen ganzen Tag in Workshops zusammen, um über die Zukunftsfragen der Kirche zu beraten. Es gab 14 Workshops, sie drehten sich um Themen wie Freiräume, Vielfalt, Diversität und digitale Kirche. Die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein, Almut van Niekerk, engagierte sich in der Leitung von Workshops. Bericht: „Feuer und Flamme“ für die Themen der Workshops

Nach der Zukunft der Kirche zu fragen, erfordert auch ein Bild über das Ist. Darüber gibt die neueste Kirchenmitgliedschaftsstudie Auskunft – über sie bekam die Landessynode ein Impulsreferat. Ein Interview über die Studie

In einem Gebet zur Nacht unter der Überschrift „Wünscht Jerusalem Frieden“ (Psalm 122) hat die Landessynode des großen Leids der Menschen in Israel nach dem Terrorangriff der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober gedacht. Im Gebet baten die Synodalen um Frieden für Jerusalem, den Nahen Osten und die Welt.

Zu den Themen einer Landessynode gehören immer die Finanzen. Wie andere Landeskirchen auch, steht die Evangelische Kirche im Rheinland am Anfang eines deutlichen Rückgangs an Kirchensteuereinnahmen. Nach Jahren steigender Einnahmen trotz wachsender Austrittszahlen wurde 2023 der Kipp-Punkt erreicht. Über die Frage der künftigen Verteilung der Pfarrstellen sollen auch die Kirchenkreise mitberaten.

Für eine konsequente Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt und eine umfassende Präventionsarbeit setzt sich die Evangelische Kirche im Rheinland ein. „Sexualisierte Gewalt widerspricht allem, woran wir glauben und wofür wir stehen“, erklärte Präses Dr. Thorsten Latzel auf einer Pressekonferenz während der Landessynode.

Einen Überblick über die Beschlüsse der Landessynode gibt der Sammelbeitrag „Beraten und beschlossen„.

Zu einem neuen Hören auf Gott, Kirche, Welt und sich selbst hat der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Dr. Thorsten Latzel, ermutigt. „Die Kirche hat eine gute Zukunft vor sich – wenn sie zu hören versteht“, erklärte der Präses in seinem Präses-Bericht vor der Landessynode.

Zu den Delegierten der Landessynode gehören sechs Mitglieder für den Evangelischen Kirchenkreis An Sieg und Rhein – mit Superintendentin van Niekerk an der Spitze.

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Website zur Landessynode