Kronenkreuz-Verleihungen – Ein Mixtape der Diakonie

von Anna Neumann

22.01.2023

Festlich und klangvoll: Die Diakonie An Sieg und Rhein hat den beiden Mitarbeitenden Nicolas Böhlig und Sabine Hinterkeuser das Goldene Kronenkreuz der Diakonie verliehen.


Das Kronenkreuz ist ein Dankeszeichen für engagierte langjährige Mitarbeit. Überreicht wurde es im Gottesdienst in der Troisdorfer Johanneskirche, musikalisch von Jürgen Hiekel (Saxophon) und Kirchenmusikdirektorin Brigitte Rauscher (Klavier) begleitet.

Zusammen mit den beiden Geehrten haben die Diakonie-Vorstandsvorsitzende Superintendentin Almut van Niekerk, Diakonie-Geschäftsführer Patrick Ehmann und der Troisdorfer Stadtkirchenpfarrer Sebastian Schmidt ein „Mixtape Diakonie“ sozusagen aufgenommen – sie haben Popsongs ausgewählt, die sie mit der Arbeit der Diakonie verbinden: „Another Day in Paradise“ von Phil Collins, „This is me“ aus dem Film „Greatest Showman“, „Give A Little Bit“ von Supertramp und Stings „Englishman In New York“. Die Lyrics erzählen davon, dass manche Menschen Hilfe benötigen, dass die Hilfe Raum für Eigeninitiative belassen soll und dass wir gemeinsam gegen Unrecht aufstehen müssen.

25 Jahre dabei – vor allem in der Suchthilfe

Nicolas Böhlig feiert sein 25-jähriges Dienstjubiläum bei der Diakonie An Sieg und Rhein. Nicht mitgezählt ist da sein Jahrespraktikum, zu dem er 1996 von seinem Heimat- und Studienort Bielefeld an den Rhein kam. Seine erste Stelle war in der Allgemeinen Sozialberatung, eine Friststelle.

Von dort wechselte er in den damals noch Drogenhilfe benannten Bereich. Betreutes Wohnen lautete die Aufgabe, der er rund zehn Jahre treu blieb. Die nächsten gut zehn Jahre arbeitete Nicolas Böhlig im Kontaktladen und dem Drogenkonsumraum der Suchthilfe mit. Und seit eineinhalb Jahren gehört er zum Team der Beratungsstelle der Suchthilfe.

Ihn freut, dass die Diakonie An Sieg und Rhein ihm ermöglicht hat, „sich weiter zu entwickeln und Neues und Anderes auszuprobieren“, sich in neue Arbeitsbereiche einzuarbeiten.

Der 54-jährige Sozialarbeiter, in seiner Freizeit unter anderem leidenschaftlicher Basketballspieler, ist noch für etwas anderes dankbar: Verbunden mit dem Dienstjubiläum und der Kronenkreuzverleihung hat er ein paar zusätzliche Urlaubstage erhalten. Die habe er bereits genommen – und an eine ganz besondere Reise angehängt. So war er zum ersten Mal im arabischen Raum unterwegs. „Ich habe offene Menschen erlebt.“

15 Jahre dabei – im Betreuungsverein

Auf 15 Dienstjahre bei der Diakonie schaut Sabine Hinterkeuser zurück. Ihren Berufsweg hat sie als Erzieherin begonnen, im Anschluss dann Ihr Studium als Diplom-Sozialarbeiterin angehängt. Bevor sie im Jahr 2007 ihre Tätigkeit, zunächst als Betreuerin und ab 2010 als Leitung, beim Betreuungsverein aufgenommen hat, war sie bereits einige Jahre als Jugendleiterin in verschiedenen evangelischen Kirchengemeinden aktiv.

Menschen unterstützen, und zwar Menschen, die volljährig und „zu 95 Prozent entscheidungsfähig“ sind, das empfindet sie ganz persönlich als spannende berufliche Aufgabe, „die ich ganz bewusst gesucht habe“. Das sei ihr „großer Motivator“, sagt die 62-Jährige. Betreuungen haben viel mit der Anwendung von Recht zu tun und das fasziniert sie, vor allem, wenn es herausfordernd wird. „Hindernisse sind Herausforderungen“, findet Sabine Hinterkeuser. Kommt eine ungerechtfertigte Ablehnung auf den Schreibtisch, geht sie motiviert in Widerspruch.

Ein weiterer Faktor, der die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen begeistert: Betreuungen hat man in aller Regel sehr lange, häufig sogar berufslang. Beispielsweise Menschen mit geistiger Behinderung gilt es ja Zeit ihres Lebens zu begleiten.

Dabei zählt Sabine Hinterkeuser, die ab Februar in der passiven Altersteilzeit ist, zu ihren herausragenden Erfahrungen auch eine Hand voll Fälle, in der Betreute aus der Betreuung entlassen werden konnten, beispielsweise junge Menschen aus der Jugendhilfe.  Stufenweise Erprobung der Verselbstständigung, „mit mir im Hintergrund“, wie sie erläutert. „Das waren sehr befriedigende Erlebnisse.“

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