Konfirmation 2021 – Galaxy tritt bei
von Anna Neumann
23.04.2021
Er hat wohl den Enkel entdeckt: „Da ist er! Ich sehe ihn!“
„Es ist alles so anders“, sagt Gemeindepfarrerin Ute Krüger bei diesem Vorstellungsgottesdienst der Stieldorfer Konfirmand*innen einige Wochen vor der Konfirmation ist eine Premiere via Zoom. Anders. Aber auch vertraut, denn nach einem Jahr Pandemie haben die Konfis nicht nur in der Schule, sondern auch in der Gemeinde so manchen Wechsel der Arbeitsmethoden und Umfelder kennengelernt.
„Wir haben es jetzt einfach gut miteinander“, ermutigt die Gemeindepfarrerin die Jugendlichen zu Beginn. Sie sitzt mit ihrem Laptop tatsächlich in der Evangelischen Kirche in Stieldorf, wie auch der Kantor. Alle anderen sind digital dabei: die Konfis, Eltern, Geschwister, Gemeindemitglieder- drei Bildschirme braucht es, um alle Zoomkacheln einmal sehen zu können.
Über die Funktion „Schreibtisch teilen“ ist der Psalm eingeblendet, den alle zusammen beten. Auch die Liedtexte – zum Gesang der Pfarrerin können alle aus dieser virtuellen Gottesdienstgemeinde miteinstimmen. „Gott gab uns Atem, damit wir leben…“
Flexibel und hilfsbereit
Warum auch immer, aber der Konfi, der für die Lesung eingeteilt ist, ist ausgerechnet genau in dem Moment nicht mehr in Zoom, als er dran ist. WLAN-Schwäche bei ihm daheim? Ein anderer Junge übernimmt. No problem. Flexibel und hilfsbereit sein, das haben die diesjährigen Konfirmandenjahrgänge wirklich drauf.
Und nein, die Tücken der Technik schlagen noch das ein und andere weitere Mal zu. Ist Zoom instabil, wählt man sich halt einfach neu ein, wobei das transparent mitgeteilt wird. Mitten im Glaubensbekenntnis blendet Zoom eine Info ein: „Galaxy tritt bei.“ Jetzt wieder Gemeindegesang: „Lobe den Herrn, meine Seele.“
Konzentriert, innig, wie präsent
Vorstellungsgottesdienst 2021 – das heißt insgesamt: Die digitale Gemeinde feiert konzentriert, innig, wie präsent. Die Konfis gestalten den Gottesdienst ganz wesentlich. Perlen des Glaubens sind hier und heute ihr Motiv.
Zwei Unterrichtseinheiten lang haben sie sich damit beschäftigt, wie sie ihren Glauben anhand der selbstgemachten Perlenarmbänder, die an einigen Handgelenken und im Hintergrund des geteilten Bildschirms zu sehen sind, in diesem Gottesdienst ausdrücken und zeigen können: Ist das Gleichnis von der kostbaren Perle nicht total verrückt?
Perlen fürs Ausruhen, Wachsen, Heilen
Dass jemand alles verkauft, um nur diese eine Perle zu besitzen, fragt einer. Die Perlen der Wüstenzeiten und der Nacht verstehen die Jugendlichen überraschend positiv: vielleicht braucht es solche Zeiten – das sind die Perlen, die auch fürs Ausruhen, fürs Wachsen und für die Heilung von Verletzungen stehen.
Und schließlich bezieht sich einer auf das Gleichnis und den Psalm vom Anfang und stellt fest: „Gott kennt mich wie kein anderer“ und formuliert diese Zusage: Die kostbare Perle – das bin ich. Anders und berührend war dieser Vorstellungsgottesdienst.
Links
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