Kirchenkreis – Vielfältig in digitalen Medien unterwegs
von Anna Neumann
22.07.2021
Und an allen Kirchenfeiertagen können kurze prägnante Impulse unter anderem von der Superintendentin Almut van Niekerk auf YouTube gehört werden.
Sinn-Angebote werden auch im Netz gesucht. Allen Verantwortlichen im Evangelischen Kirchenkreis an Sieg und Rhein ist es daher schon seit Jahren ein Anliegen, auch genau dort gefunden zu werden. Das ergänzt das bunte Leben vor Ort in den Gemeinden. Wer steht nicht in der Schlange in der Post und schaut kurz nach, was neu gepostet wurde? Ein kleiner Impuls, eine Musik, ein Interview mit einem engagierten Menschen vor Ort – bis man beim Schalter ist, hat man das kurz angesehen und nimmt es in den Alltag mit. Meine Kirche in der Hosentasche oder Handtasche – im Alltag dabei.
Almut van Niekerk erlebte schon vor Jahren bei einem Besuch in Südafrika, dass eine Frau länger auf ihr Smartphone konzentriert war und dann fröhlich meinte: Das war mein Gottesdienst heute! Ja, warum nicht? Und warum nicht auch im Evangelischen Kirchenkreis An Sieg und Rhein?
Andrea Eisele nahm die Entwicklung in der Evangelischen Erwachsenenbildung wahr: aus unterschiedlichen Gründen kommen immer weniger Teilnehmer*innen selbst zu Veranstaltungen mit hochinteressanten und bekannten Referent*innen. Wie wäre es, wenn man den Gesprächskreisen im flächenmäßig riesigen Kirchenkreis anbieten könnte, dass sie zusammen vor einem großen Bildschirm über Zoom teilnehmen können, wenn die weiten Fahrtwege die Teilnahme verhindern?
Erklärvideos erleichtern Einstiege
Das könnte auch ein Anreiz sein, die Technik der „jungen Leute“ zu erlernen, weil man sie selbst gern nutzen würde. Und spätestens in der Corona-Zeit sahen das viele Menschen so, die bisher dachten, sie kämen ohne Smartphones aus. Damit alle die Möglichkeit haben mitzumachen, baute Andrea Eisele mit der Pfarrerin für Digitales und der Werkstudentin Sophie Schmitz eine Hilfe-Seite im Netz auf. Mit wunderbar unterhaltsamen Erklärvideos kann man nun das Zoomen erlernen. Ob man nun filmen will, Ton aufnehmen oder Social Media nutzen möchte: Hier findet man Anleitungen dazu.
Gerade in der Corona-Zeit war es allen Aktiven ein Anliegen, nahe bei den Menschen zu sein trotz der Begegnungsverbote. „Das ist unser Job! Menschen nahe sein, erreichbar sein, für sie da sein.“, sagt die Pfarrerin für Digitales Birgit Rößle-König. Als Team stellten sie den Evangelischen Kirchengemeinden die Hilfen zur Verfügung, die dringend gebraucht wurden.
Digitallabor errichtet
Dank der Förderung durch den EKD-Digital-Innovationsfonds konnte Birgit Rößle-König ein „Digitallabor“ einrichten. Camcorder, Beleuchtung, verschiedene Mikrofone zum Anstecken oder für Choraufnahmen mit dem Tonmischer, ein Video-Konferenzsystem oder auch ein Gerät zum Live-Streaming sind sowohl von dem Team im Kirchenkreis als auch im Verleih bei den Evangelischen Kirchengemeinden.
Am bekanntesten ist inzwischen das Projekt des Kirchenkreises mit der Filmemacherin Meike Walcha-Lu, die „Singfinger“. Immer mehr Kinder und Erwachsene schauen sich die Filme mit den lautsprachunterstützenden Gebärden an und singen die Lieder mit. Stars stellen ihre Lieder zur Verfügung. Aus 70 Wohnzimmern erklingt dann im gemeinsamen Film „Niemals dran gezweifelt“ von Udo Lindenberg. Was wunderbare Unterhaltung ist, ist gleichzeitig eine wirkungsvolle Methode, dass Gebärden von immer mehr Menschen verstanden werden.
Gut vernetzt
Der Evangelische Kirchenkreis An Sieg und Rhein ist groß und bunt. Gut miteinander vernetzt entstehen immer mehr Highlights. Junge Menschen, die bisher in Treffs zusammen waren, machen online Musik, verbringen Zeit auf der Plattform Discord zusammen und helfen mit ihren Kenntnissen den Evangelischen Kirchengemeinden beim Live-Streaming.
Und auch Café geht online: Im Advent bot die Pfarrerin für Digitales mit Kirchengemeinden zusammen Adventssonntagstreffen auf Zoom an. Regelmäßige Cafés der Diakonie entstehen. Und auch sonst sind die diakonischen Mitarbeiter*innen online zu erreichen und werden einer größeren Gruppe bekannt.
We are with you
Über die Clips der Evangelischen Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung bei Instagram @wearewith__you haben sich schon viele junge Frauen amüsiert, wussten aber danach auch genau Bescheid, was Sache ist – und zu wem sie ohne Angst gehen können, wenn sie es brauchen. Weil es eine solch gute Resonanz gab für das Kooperationsangebot von Erwachsenenbildung und Schwangerenberatung geht die Reihe für werdende Eltern mit Themen wie Hebammensuche oder erste Beikost weiter.
Superintendentin van Niekerk freut sich sehr an der großen Vielfalt der Verkündigungsformen, die sich durch die digitalen Möglichkeiten ergeben haben. Jetzt stehe die Auswertung an, was besonders hilfreich war und auch nach Corona mit Schwung weitergeführt werden sollte.
brk; Fotos: Simon Schilling, Anna Neumann
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