YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden


Kinder- und Jugendarbeit: #Esbrenntlichterloh

von Anna Neumann

17.06.2021

Für die Wissenschaftlerin steht außer Frage, belegt durch verschiedene Studien: Die pandemische Situation ist für Kinder und Jugendliche ein kritisches Lebensereignis.


Dies wird sie mittel- und langfristig in ihrer Entwicklung belasten. Eben weil ihr Leben seit 15 Monaten ausgebremst ist. Das sagt Prof. Dr. Kathinka Beckmann (Koblenz). Kinderschutz ist missachtet worden, kritisiert Beckmann scharf, Professorin an der Hochschule Koblenz. „Wir können es uns schlichtweg nicht leisten, Kinder und Jugendliche weiter so zu ignorieren, wie in den vergangenen 15 Monaten.“

#EsBrenntLichterloh – mit diesem Online-Stichwort und Motto war die Online-Konferenz zum Thema Jugend, Familie und Pandemie betitelt, an der unter anderem auch Jürgen Meyer teilnahm, Streetworker der Diakonie An Sieg und Rhein in Eitorf, Leiter der dortigen „Gut-drauf-Tanke“. Seine Erfahrung, seine Warnung: „Das Kindeswohl ist in Zeiten von Pandemie stärker gefährdet als je zuvor.“

Die offene Jugendarbeit im Blick, die über lange Strecken behördlich untersagt worden war, begründet mit Infektionsschutz, erklärt Meyer: Die Pandemie und die Lockdowns sind „Brandbeschleuniger gegen Kindeswohl“. Falls weitere Lockdowns in Zukunft noch einmal nötig würden, müssen mobile offene Angebote der Kinder- und Jugendarbeit dringend offen bleiben, so seine Forderung.

Weiter erklärte Jürgen Meyer: „Jugendliche brauchen jetzt Verbindlichkeit und Verlässlichkeit in den Angeboten“. Also „kein Kleinklein, nicht nur befristet, nicht nur geteilte Stellen“, vielmehr  „Strukturen mit Bestand“. Die CDU-Kreistagsabgeordnete Notburga Kunert signalisierte Unterstützung: Gerade solch niederschwellige Angebote wie die „Tanke“ seien wichtig. 

Kinder und Jugendliche brauchen Beziehungen über die Familie hinaus. Die Diplom-Heilpädagogin Corinna Laureys von der Kinder- und Jugendhilfe Hollenberg kritisierte: „Soziale Kontakte wurden abgewertet, als wären sie eine übertriebene Forderung. Das ärgert mich sehr.“ 

Prof. Kathinka Beckmann machte weiter klar: „Das Leben von Kindern und Jugendlichen darf nicht pausieren.“ Sie hätten „wahnsinnig viel Rücksicht genommen und ihr leben auf Pause gesetzt“. In der Not hätten sogar einzelne Gleichaltrige selbst Nothilfen organisiert, etwa einen „Krisenchat“.

#Esbrenntlichterloh – die Online-Konferenz wurde für die Rhein-Sieg-Kreis von Jasmina Weinmann von „Heimstatt Bonn“ organisiert, hatte zuvor auch schon für Bonn stattgefunden. 

Links

Diakonie An Sieg und Rhein

Direktlinks YouTube zu Prof. Beckmann und Stimmen der Jugendlichen