Superintendentin Almut van Niekerk
Superintendentin Almut van Niekerk Foto: Anna Siggelkow

Islamistische Anschläge: Unerträgliche Exzesse

von Anna Neumann

03.11.2020

Als unerträglich verurteilt die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein, Almut van Niekerk, die jüngsten islamistischen Anschläge, zuletzt die Terrorattacke von Wien.


Die Erklärung der leitenden Theologin im Wortlaut:

Unerträglich und nicht hinnehmbar. Da sind sich hoffentlich die Menschen in diesem Land einig – bei aller unterschiedlichen politischen und religiösen Einstellung. Für uns als Evangelischer Kirchenkreis An Sieg und Rhein sind die islamistischen Anschläge der letzten Tage in Frankreich und Österreich ein Ausdruck von tiefer Menschenverachtung. Sie religiös zu begründen und Gewalt als legitimes Mittel zur Durchsetzung eigener Ansichten anzusehen, widerspricht unserem christlichen Verständnis völlig. Wir erwarten die Achtung unserer Religion und Respekt vor den Menschen christlichen Bekenntnisses und wissen uns dabei auch verbunden mit der Mehrheit der Menschen anderer Religion, die uns mit Toleranz begegnen.  Wir setzen grundsätzlich im Umgang auf Verständigung und die Werte der Verfassung. Dazu gehört die Meinungsfreiheit. Was von dem Recht auf Äußerung der persönlichen Ansichten gedeckt ist, klären Gerichte. Was in staatlichen Lehrplänen verankert ist, muss in Schulen gelehrt werden dürfen. Die Ermordung eines Lehrers, das zustimmende Gejohle in den sozialen Medien, die Tötung von Christen in einer Kirche und die Angriffe auf einen orthodoxen Priester sowie Passanten, vermutlich auch der Angriff auf ein schwules Paar in Dresden – das alles sind Exzesse, die uns einiger denn je machen sollten. Bitte stehen Sie zusammen gegen die, die die Religionsfreiheit missverstehen und missbrauchen. Und beten Sie mit mir für die Opfer der Anschläge und ihre Angehörigen.