Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ – Programm fürs zweite Halbjahr
von Redaktion EKASuR
13.07.2022
Interessierte können sich bei Führungen, Vorträgen oder Konzerten über das jüdische Leben im Allgemeinen und die jüdische Geschichte im Rhein-Sieg-Kreis informieren.
Auf den „Israelbezogenen Antisemitismus in Deutschland und in Europa“ wird am Sonntag, 21. August 2022, Dr. Alexander Friedman aus Düsseldorf eingehen. Der Referent spricht in der Evangelischen Salvatorkirche in Windeck-Rosbach und erläutert, wie tradierte antijüdische Vorurteile auf den jüdischen Staat projiziert werden, um dessen alleinige Verantwortung für den Nahostkonflikt hervorzuheben.
Am Sonntag, 4. September 2022, feiert die Gedenkstätte den „Europäischen Tag der jüdischen Kultur“ zum Thema „Erneuerung“. Es wird z.B. Führungen über den jüdischen Friedhof in Siegburg geben und im Forum im Stadtmuseum in Siegburg findet ein Konzert mit Valeriya Shishkova und Di Vanderer aus Dresden statt: „Jiddische Lieder und Klezmer ‘Mir gejen zusamen‘“.
Die Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ beteiligt sich auch an der Interkulturellen Woche 2022 des Rhein-Sieg-Kreises vom 25. September bis 2. Oktober 2022. Kreisarchivarin Dr. Claudia Maria Arndt lädt am Mittwoch, 28. September 2022, beispielsweise zu einem Stadtrundgang in Siegburg ein zum Thema „Erinnern auf Schritt und Tritt: Geschichte und Geschichten hinter Siegburger Stolpersteinen“.
Speziell an Kinder richtet sich am Mittwoch, 2. November 2022, die bebilderte Lesung aus dem Kinderbuch „Michi und die magische Chanukkia“ im Kreishaus in Siegburg. Die Teilnehmenden lernen die Familie Seligmann und ihr Haus in Rosbach kennen und erfahren Interessantes über das Chanukkafest, das jüdische Lichterfest im Dezember.
Zum 84. Jahrestages der Novemberpogrome 1938 findet am Mittwoch, 9. November 2022, wie in jedem Jahr eine Gedenkstunde zur Erinnerung an die Geschehnisse von damals statt. Diesmal lädt die Gedenkstätte in die Evangelische Salvatorkirche nach Windeck-Rosbach ein. Im Zentrum der Veranstaltung steht der Vortrag „Der arme Dr. Dussel, Anne Franks Zimmernachbar“ – eine Lesung aus dem Tagebuch der Anne Frank und weiteren Quellen.
Auf die einzelnen Veranstaltungen der Gedenkstätte wird jeweils gesondert hingewiesen. Die Teilnehmerzahlen sind teilweise begrenzt, weshalb in diesem Fall eine persönliche Anmeldung erforderlich ist.
Das gesamte aktuelle Programm ist beim Kreisarchiv unter der Rufnummer 02241 13-2928, per E-Mail an oder unter der Postanschrift Kaiser-Wilhelm-Platz 1 in 53721 Siegburg erhältlich. Es kann außerdem auf der Homepage des Rhein-Sieg-Kreises unter rhein-sieg-kreis.de/gedenkstaette abgerufen werden.
29. Juli: E-Bike-Tour
Mit einer E-Bike-Tour will die Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ des Rhein-Sieg-Kreises am Freitag, 29. Juli 2022, von 13:30 Uhr bis 16:00 Uhr an das jüdische Leben in Ruppichteroth, Schönenberg und Much erinnern. Treffpunkt ist die ehemalige Synagoge Ruppichteroth, Wilhelmstraße 2, 53809 Ruppichteroth.
Gemeinsam mit Wolfgang Eilmes aus Ruppichteroth fahren die Teilnehmenden zu mehreren Orten, an denen der Referent Erläuterungen zur jeweiligen Geschichte geben und historisches Bildmaterial zeigen wird.
Die Tour führt von der ehemaligen Synagoge in Ruppichteroth zu Häusern der ehemals dort lebenden Bürgerinnen und Bürger. In Schönenberg machen die Teilnehmenden am ehemaligen „jüdischen Übernachtungsheim“, dem sogenannten Bröltalhaus (früheres Jagdhaus) Station. Danach geht es weiter nach Much zum früheren Standort des Arbeitslagers, in welchem viele Jüdinnen und Juden aus dem Siegkreis zur Vorbereitung der Deportation zwischen Juni 1941 und Juli 1942 interniert wurden. Heute erinnert daran nur noch ein Gedenkstein.
Die Teilnahme an der E-Bike-Tour ist kostenlos. Eine verbindliche Voranmeldung beim Kreisarchiv ist erforderlich unter 02241 13-2928 oder .
3. August: Fahrt nach Köln
Gemeinsam mit Aaron Knappstein erkunden die Teilnehmenden an dieser Führung auf dem jüdischen Friedhof Bocklemünd die einstige Größe der Jüdischen Gemeinde Kölns. Der Referent berichtet über bekannte Namen, imposante Grabstätten und die dahinter verborgenen Geschichten.
Aaron Knappstein ist Mitglied der „Jüdischen Liberalen Gemeinde Köln“ und Mitarbeiter des NS-Dokumentationszentrums. Er wird auch einen Einblick in die wechselhafte Geschichte und auch den Neuanfang der Kölner Gemeinde nach 1945 geben.
Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 3. August 2022, um 16:00 Uhr auf dem Jüdischen Friedhof, Venloer Straße 1152, 50829 Köln statt. Treffpunkt ist um 14:30 Uhr am Bahnhof Siegburg (Bahnsteig 1) oder um 15.45 Uhr vor dem Eingang zum Friedhof. Die Teilnahmegebühr beträgt 5 Euro. Die männlichen Teilnehmer werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.
Eine verbindliche Voranmeldung beim Kreisarchiv ist erforderlich unter 02241 13-2928 oder .