Vona. Foto: Andreas Kling

Jahrestag des russischen Angriffskrieges – Gebete für Friede

von Redaktion EKASuR

24.02.2023

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine dauert bald ein Jahr. Am 24. Februar jährt sich der Beginn. Es ist ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg, der aufhören muss.


Das betont der Synodalbeauftragte für Frieden des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein, Helmut Müller, auch Pfarrer des Regionalen Dienstes der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) – Region Köln-Bonn. Zahlreiche Friedensgebete, Demonstrationen und weitere Aktionen gibt es daher in den kommenden Tagen. Sie werden von den evangelischen Gemeinden an Sieg und Rhein, aber auch anderen Akteuren aus Kirche und Zivilgesellschaft verantwortet. „Beteiligen Sie sich an einer der Solidaritätsbekundungen“, bittet Superintendentin Almut van Niekerk. „Das sind wichtige Signale an die Menschen in der Ukraine. Sie sollen wissen, dass wir an ihrer Seite stehen!“

Pfarrer Müller lädt ein, den Aufruf „Stoppt das Töten in der Ukraine – für Waffenstillstand und Verhandlungen!“ zu unterstützen und sich am Aktionswochenende 24. bis 26. Februar zu beteiligen. Zum Jahrestag wird es in Bonn eine Kundgebung geben, zu der u.a. die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann erwartet wird. Diese Kundgebung beginnt am 25. Februar um 13 Uhr auf dem Münsterplatz. Neben weiteren größeren Veranstaltungen in mehreren Städten wird ein Friedenslichter-Aktionsset angeboten. Ein gutes Angebot, das Pfarrer Müller auch den hiesigen Gemeinden ans Herz legt, um am letzten Februar-Wochenende sichtbar für den Frieden aktiv zu werden.
Web: https://stoppt-das-toeten.dfg-vk.de/

Verschiedene Impulsfragen hat das Pädagogisch-Theologische Institut (PTI) der Evangelischen Kirche im Rheinland bereitgestellt, um Gespräche über die Fragen von Krieg und Frieden anzuleiten. Pfarrer Müller regt an, sie in verschiedenen Gemeindegruppen einzusetzen: „Sie sind für verschiedene Generationen, auch für die Jugend, gut nutzbar.“
Web: https://pti.ekir.de/wp-content/uploads/2023/01/Wir-muessen-reden.pdf

Das Mucher Ökumenische Friedensgebet angesichts des Kriegs in der Ukraine findet mittwochs statt. Beginn am Mittwoch, 22. Februar, ist um 19 Uhr in der Evangelischen Kirche Much, Schulstraße 2, 53804 Much.
Web: https://www.ev-kirche-much.de/artikel/oekumenisches-friedensgebet.html

In Bonn gibt es am Donnerstag, 23. Februar, 18 Uhr, ein Abendgebet in der Kreuzkirche, Kaiserplatz, 52113 Bonn. Künstlerisch wird das Abendgebet von drei jungen Tänzerinnen aus der Ukraine, Kateryna Pogorielova, Tetiana Znamerovska und Halyna-Oksana Shchupak begleitet, seit zehn Monaten Gäste des Tanztheaters Pina Bausch in Wuppertal. Sie zeigen Auszüge ihres Stückes „Vona“. Außerdem wird das Bonner Trio Ukraina die Andacht mitgestalten. Die weitere Gestaltung übernehmen Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Bonn und Region. Mit dabei sind auch Vertreter der orthodoxen Gemeinde in Bonn mit Christinnen und Christen aus Russland und der Ukraine. Das Gebet wird organisiert vom Evangelischen Forum Bonn.
Web: https://bonn-evangelisch.de/inhalt/jahrestag-kriegsausbruch/

Zum Ökumenischen Friedensgebet lädt die Evangelische Kirchengemeinde Siebengebirge am Vorabend des Jahrestages, Donnerstag, 23. Februar, 18.30 Uhr, in die Evangelische Kirche Oberpleis, Ittenbacher Straße 33, 53639 Königswinter.
Web: https://www.ekisi.de/gedenken-an-den-kriegsausbruch-in-der-ukraine-einladung-zum-oekumenischen-friedensgebet/

Offen für Interessierte ist eine vierteilige Reihe „Friedenspädagogik in Zeiten des Krieges“. Sie beginnt am Vorabend des Jahrestages, am 23. Februar, mit „Biblischen Zugängen zum Frieden“. Weitere Termine: 2., 23. und 30. März, Beginn ist jeweils um 18.45 Uhr. Nötig ist eine Anmeldung beim Schulreferat der Kirchenkreise An Sieg und Rhein, Bad Godesberg-Voreifel sowie Bonn. Dieses bietet die Reihe zusammen mit den Schulreferaten Aachen, Duisburg-Niederrhein, Jülich und Köln an.
Web: https://www.reli-bonn.de/vierteilige-online-fortbildungsreihe-friedenspaedagogik-in-zeiten-des-krieges/

„Frieden ist möglich!“ So lautet der Titel des Friedensgebetes am Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine, am Freitag, 24. Februar, 18 Uhr, in der Christuskirche, Beethovenstraße 42, 53773 Hennef. Gemeindepfarrerin Antje Bertenrath wird das Friedensgebet leiten. Sie sagt: „Im Gebet bringen wir unsere Klage und Ohnmacht vor Gott. Wir beten für die Opfer und die vom Krieg unmittelbar Betroffenen. Und wir bitten um Frieden. Frieden ist möglich! An dieser Hoffnung halten wir fest!“
Web: https://evangelisch-in-hennef.de/

Zum Friedensgebet lädt die Evangelische Kirchengemeinde Niederkassel am Freitag, 24. Februar, 18 Uhr, in ihre Auferstehungskirche, Spicher Straße 6, 53859 Niederkassel. Web: niederkassel.ekir.de

„Ein Jahr Krieg: Solidarität mit der Ukraine“ heißt die Kundgebung am 24. Februar, 18 Uhr, auf dem Marktplatz vor dem Alten Rathaus in Bonn. Russland hat in dramatischer Weise das Völkerrecht gebrochen und Millionen Menschen ins Leid gestürzt, heißt es in dem Aufruf, unterzeichnet u.a. von der Synagogengemeinde Bonn, dem Evangelischen Kirchenkreis Bonn und dem Diakonischen Werk Bonn und Region. Weitere Unterzeichner sind u.a. Grüne, CDU, SPD und FDP Bonn.
Web: https://www.laut-werden.de/media/calendar/237/Aufruf_EinJahrKrieg.Solidarit%C3%A4t_mit_der_Ukraine24.02.23.pdf

 

Erklärungen, Positionen, Aufrufe

 

Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland, das oberste Entscheidungsgremium der zweitgrößten Landeskirche in Deutschland, hat im Januar zum Krieg in der Ukraine eine Erklärung abgegeben und darin an das Wort der ersten Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen 1948 erinnert: „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.“ Die Landessynode kritisiert den Angriffskrieg Russlands auf einen souveränen Staat als klaren Bruch des Völkerrechts. Sie verurteilt die russischen Kriegsverbrechen insbesondere gegen die Zivilbevölkerung und die Infrastruktur, die „in ungeheurem Maße Terror und Leid verursachen“. Auch enthält die Erklärung eine Verurteilung der fortgesetzten Instrumentalisierung und den Missbrauch der Religion durch das Moskauer Patriarchat der Russisch-Orthodoxen Kirche als Gotteslästerung. Die Landessynode bekräftigt, Kirche auf dem Weg des gerechten Friedens zu sein und betont, dass gewaltfreie Konfliktlösungen immer die Priorität vor militärischen Lösungen haben müssen. „Frieden wird letztlich durch Verhandlungen erzielt werden, die dem Völkerrecht wieder Geltung verschaffen.“
Web: https://landessynode.ekir.de/wp-content/uploads/sites/2/2023/01/p32.pdf

Der Aufruf „Stoppt das Töten“ kommt von 16 Friedensorganisationen, darunter die „Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden“, „Church and Peace“ und die Initiative „Sicherheit neu denken“. In der Erklärung heißt es: „Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine.“ Die Ukraine habe ein Recht auf Selbstverteidigung. Beklagt werden die Toten, Verletzten und Geflüchteten. Der Schatten eines Atomkrieges liege über der Welt. Die Beteiligten fordern diplomatische Initiativen, einen Waffenstillstand, Friedensverhandlungen und den Rückzug des russischen Militärs aus der Ukraine.
Web: https://stoppt-das-toeten.dfg-vk.de/

Die Evangelische Friedensarbeit warnt vor einer “zunehmenden Kriegslogik in Deutschland“. Dagegen wünscht sie sich den Blick auf eine zukünftige neue europäische Friedensordnung, in die auch Russland eingebunden werden sollte. Landeskirchenrätin i.R. Christine Busch, Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), kritisiert die deutsche Praxis der Rüstungsexporte, wie beispielsweise Lieferungen an Saudi-Arabien trotz dessen Beteiligung am Jemen-Krieg.
Web: https://www.evangelische-friedensarbeit.de/en/node/5534

Diakonie Katastrophenhilfe, Brot für die Welt und Diakonie Deutschland haben ein Jahr nach Kriegsbeginn gemeinsam Bilanz gezogen: „Die Solidarität und Spendenbereitschaft in Deutschland haben Hilfsmaßnahmen ermöglicht, die vom Umfang und Tempo historisch sind“, sagt Dagmar Pruin, Präsidentin von Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt. Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland, dankt den vielen engagierten Menschen in Deutschland, welche die Aufnahme von rund einer Million Geflüchteter möglich gemacht haben. In der Ukraine brauchen die Menschen aktuell vor allem Schutz vor der Kälte. „Die stetigen Angriffe auf zivile Infrastruktur unterbrechen die Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung von Millionen Menschen“, berichtet Martin Keßler, Direktor der Diakonie Katastrophenhilfe.
Web: https://www.diakonie.de/pressemeldungen/bilanz-ein-jahr-krieg-in-der-ukraine