Faire Entschuldung nötiger denn je
von Anna Neumann
27.06.2024
Schuldenstreichungen und die Schaffung fairer Finanzbeziehungen zwischen Ländern des Globalen Südens und des Globalen Nordens seien heute angesichts der weltweiten Verschuldungssituation wichtiger denn je. Bei dem Aktionstag sprachen unter anderem Jean Saldanha vom europäischen Entschuldungsnetzwerk Eurodad, Serge Palasie vom Eine Welt Netz NRW, Pfarrer Helmut Müller vom Regionaldienst der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) und die Aktivist*innen Lou und Elaya von der Bewegung Debt for Climate. Sie betonten, dass das internationale Finanzsystem grundlegend geändert werden muss. Auch koloniale Kontinuitäten innerhalb dieses Finanzsystems gelte es zu überwinden. Zudem müssten die Länder des Globalen Nordens aus ihrer Hauptverantwortung für die Klimakatastrophe die Notwendigkeit für Schuldenstreichungen für die Länder des Globalen Südens ableiten.
„Ich war dabei“, sagte Pfarrer Müller. Vor 25 Jahren stand er mit anderen Mitgliedern seiner Oberhausener Gemeinde in der „Kölner Kette“ für faire Entschuldung. „Wir waren keine Finanzexpert*innen, aber überzeugt: Es ist Aufgabe von Christinnen und Christen, sich für einen umfassenden Schuldenerlass der Länder des globalen Südens einzusetzen.“ Überschuldung von Staaten verstärkt Armut, Ungleichheit und Hunger. Denn Mittel, die in den Schuldendienst fließen, fehlen an anderer Stelle – etwa bei Gesundheit und Bildung. Die VEM ist eine der Gründungsmitglieder von erlassjahr.de.
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