Pfarrerin Ebba-Christina Kompa Foto: Andreas Rettig

Ebba-Christina Kompa ist die neue Pfarrerin in Beuel: Schauen, was den Menschen wichtig und heilig ist

von Anna Neumann

07.02.2022

Sie bringt vielfältige Ideen und Erfahrungen mit – und keinen festen Plan. Sie kommt von nebenan – und ist längst viel herumgekommen. “Ich werde jetzt erst einmal zuhören, die Menschen kennenlernen."


Und sie wird sehen, „was die Menschen brauchen, was ihnen wichtig und heilig ist”, sagt Ebba-Christina Kompa, seit 1. Februar neue Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Beuel. Die 34-Jährige hat die Pfarrstelle in Beuel-Süd an der Nachfolge-Christi-Kirche angetreten – als Nachfolgerin von Christian Verwold, der nach Norddeutschland gewechselt ist. Interimsweise hat Pfarrerin Kornelia Imig den Gemeindebezirk betreut. Mit Plan, Programm oder Vorhaben zu starten “ist nicht mein Verständnis von Pfarrdienst”, erklärt Ebba-Christian Kompa. Vielmehr komme es darauf an, die Dinge im Miteinander zu entwickeln. “Ich bin sehr für Partizipation.”

Sie ist geboren und aufgewachsen in Bonn – und fürs Studium auch direkt in Bonn geblieben. Allerdings führte ihr Weg erst einmal gar nicht zum Studium der Evangelischen Theologie. Vielmehr studierte sie Asienwissenschaften mit dem Schwerpunkt China, Mongolei, Tibet. Das Studium schloss sie mit dem Bachelor ab.

Münster, Berlin, Stockholm

Dass sie im letzten Studienjahr parallel mit dem Studium der Evangelischen Theologie begann, kam so: Sie hatte nicht nur einen Wohnheimplatz im evangelisch-theologischen Adolf-Clarenbach-Haus bezogen, dem “Goebenstift”, sondern dort auch Gemeinschaft, Selbstverwaltung und Basisdemokratie sowie Diskussionen mit Tiefe erlebt. Gemeinsam wurde viel theologisiert, und über viele Semester entwickelte sich das Interesse für Theologie. Ein Praktikum in ihrer Heimatgemeinde brachte die Entscheidung.

Und auch den Weg hinaus aus Bonn: In Berlin und Münster setzte Ebba-Christina Kompa ihr Theologiestudium fort. Nach dem Vikariat im hiesigen Kirchenkreis An Sieg und Rhein in der Evangelischen Kirchengemeinde Oberkassel, heute Oberkassel-Königswinter, arbeitete sie zehn Monate in der Deutschen Evangelischen Auslandsgemeinde St. Gertrud in der schwedischen Hauptstadt Stockholm mit. Mit dem Start in Beuel endete ihr Probedienst in der Evangelischen Trinitatiskirchengemeinde Bonn.

Bei den Microandachten macht sie weiter mit

Natürlich gibt es auch Pläne. Fortsetzen wird die Theologin zwei Engagements: ihre Mitarbeit bei den Microandachten für die landeskirchlichen Social-Media-Kanäle, mit bis zu 7.000 Klicks ein „Renner“ der digitalen Verkündigung.

Mitmachen wird sie auch weiter bei der Initiative freibonn.de für junge Erwachsene, wo neue Formen von Gemeinde, Gemeinschaft und Spiritualität erkundet werden. Sie hätte nicht als erstes an Gottesdienste gedacht, doch das war der Herzenswunsch der Ehrenamtlichen und so entstand die “freidacht”, ein Gottesdienst mit hohem partizipativem Anteil. Nur ein Beispiel: Die Kollekte wird in einer Abstimmung festgelegt.

Mitwirkung bewirken

“Das meine ich“, sagt Pfarrerin Ebba-Christina Kompa: hinhören, was sich die Menschen wünschen, Mitwirkung bewirken, zusammen neue Wege beschreiten. Bisher in verschiedenen Gotteshäusern im Bonner Kirchenkreis – womöglich demnächst auch einmal auf der Schäl Sick.

Im Gottesdienst und Zoom-Gottesdienst am Sonntag, 13. Februar, 15 Uhr, in der Nachfolge-Christi-Kirche, Dietrich-Bonhoeffer-Straße. 8, 53227 Bonn, wird Pfarrerin Kornelia Imig verabschiedet. Die Einführung von Pfarrerin Ebba-Christina Kompa durch die Superintendentin wurde verschoben auf Sonntag, 19. Juni.

 

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