Die „U 18“ haben bereits gewählt

von Anna Neumann

20.02.2025

Weil sie noch zu jung sind, können sie erst später wählen. Weil sie "U 18" sind, konnten sie bereits jetzt zu den Urnen gehen: Jugendliche gaben ihre Stimme bei der "U18-Bundestagswahl" ab.


Bundesweit wurden in der vergangenen Woche bei der U18-Bundestagswahl genau 166.443 Stimmen abgegeben. In Siegburg beteiligten sich das Kulturcafé sowie das JuZe Deichhaus. Das Kulturcafé bot den jungen Wählerinnen und Wählern eine authentische Wahlatmosphäre mit Wahlkabinen und Stimmzetteln, um den Ablauf einer echten Wahl nachzuempfinden. Die Wahlurne haben die Jugendlichen selbst gebastelt. Ein schöner Gag: Bei jedem Einwurf eines Stimmzettels in die Wahlurne ertönte Musik.

Eine der zwei Dutzend Wähler*innen im Siegburger Kulturcafé erläutert ihre Teilnahme so: „Mir ist es wichtig meine Stimme zu nutzen und mitzuwirken.“ Sie hatte sich bereits in der Schule mit den Wahlprogrammen der Parteien auseinandergesetzt. Das Kulturcafé ist eine Einrichtung des Evangelischen Jugendwerks Sieg • Rhein • Bonn.

Die U18-Wahl ist eine Initiative zur politischen Bildung und Partizipation junger Menschen. Sie wurde in Kooperation mit dem Deutschen Bundesjugendring organisiert und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.

Auch wenn die Stimmen der Jugendlichen am 23. Februar nicht in das Ergebnis der Bundestagswahl einfließen, sendet die Initiative ein wichtiges Signal: Auch noch nicht wahlberechtigte Menschen unter 18 Jahren interessieren sich für politische Themen und möchten gehört werden.

Was man sagen muss: Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ. Aber so ist die U-18-Wahl ausgegangen: Bundesweit wurde Die Linke mit 20,84 Prozent stärkste Kraft, gefolgt von SPD (17,92), CDU/CSU (15,74), AfD (15,45) und Grünen (12,51). FDP und BSW liegen bei den Jugendlichen deutlich unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Im Wahlkreis Rhein-Sieg-Kreis I, bestehend aus Eitorf, Hennef, Lohmar, Much, Neunkirchen-Seelscheid, Niederkassel, Ruppichteroth, Siegburg, Troisdorf und Windeck, sammelte die SPD am meisten Stimmen, kommt auf 22,5 Prozent. Die weiteren Ergebnisse, ebenfalls laut Stadt Siegburg, liegen dicht beieinander: Grüne (18,8), CDU (17) und Die Linke (16,3). Die AfD erhält acht Prozent. Als Direktkandidat setzte sich Sebastian Hartmann (SPD) mit 26,6 Prozent durch.

Autorinnen: Paula Friederich & Anna Neumann

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