Danke-Brunch am Internationalen Tag des Ehrenamtes
von Anna Neumann
05.12.2023
Sie sind allesamt freiwillig engagiert. Der Dank gilt beispielsweise einer Renterin, die sich als „Patin für Ausbildung“ engagiert. Einen Azubi hat sie im vergangenen Sommer durch die Gesellenprüfung als Frisör begleitet. Einem anderen drückt sie den Daumen, weil er am Nikolaustag seine Prüfung zum Zerspanungsmechaniker bestehen will. Durch ihr Ehrenamt „kann man auch als Pate viel lernen“, erklärt sie.
Einer ist pensionierter Beamter und unterstützt einen Tag die Woche Klientinnen der Schwangerenberatung bei Anträgen an Behörden. Oft sei die Sprache die Hürde, aber selbst Muttersprachlerinnen kommen mit den Formularen nicht klar, weiß er. Und erläutert: „Ich bin mittwochs da und fülle Anträge aus und dann ist das gut.“
Türen öffnen
Eine sagt: „Ich hatte Angst, ich könnte etwas falsch machen.“ Längst hat sie in einem Qualifizierungskurs im Sozialpsychiatrischen Zentrum (SPZ) Wissen getankt, die Angst überwunden und hilft nun seit Jahren von Demenz betroffenen Menschen. „Es macht sehr viel Freude.“
Einer unterstützt die Suchthilfe: „Ich öffne die Türe“, sagt der Mann, der am Empfang mitarbeitet. Er sei froh über jeden, der hereinkommt, erklärt der 66-Jährige. Denn allein habe man keine Chance. Über seine Motivation sagt er: „Wir sind im Auftrag des Herrn unterwegs.“
Engagementbörse lädt zum Stöbern ein
Einer ist Freiwilliger in der Freiwilligen-Agentur, die für den gesamten Rhein-Sieg-Kreis zuständig ist: „Wir unterstützen Freiwillige dabei, ein schönes Engagement zu finden. Es soll ja Spaß machen.“ Die Unterstützung ist vielfältig möglich: persönliche Beratung im „Zeitraum“ in Siegburg, telefonische Beratung, Videocall. Die digitale „Engagementbörse“ bietet die Möglichkeit, ganz viele Engagementfelder zu entdecken und zu überlegen, was passt.
Sprachpatinnen sind zum Danke-Brunch in den Veranstaltungsraum der Diakonie An Sieg und Rhein in Troisdorf gekommen. Reparierer vom Repair Café. Die ehrenamtliche Mitarbeiterin des Digital-Cafés. Neben der Diakonie, bei der die Freiwilligen-Agentur angesiedelt ist, ist die Evangelische Erwachsenenbildung Kooperationspartnerin bei Projekten. Auch deren Leiterin Andrea Eisele sagte „Danke“.
Integrierte Sozialberatung vorgestellt
Bundesweit engagieren sich rund 29 Millionen Menschen freiwillig. Patrick Ehmann, Geschäftsführer der Diakonie An Sieg und Rhein: „Die besten 40 sind heute hier. Vielen Dank!“ Er machte die Gäste vertraut mit der Initiative seiner Diakonie, mit der sie „bundesweit Furore macht“: der Integrierten Sozialberatung. Diese Innovation werde hoffentlich in ein bis zwei Jahren am Start sein. „Sie kennen diese Menschen, die mehrere Themen haben.“ Und so werde das neue System auch Freiwilligen helfen, Klient:innen besser zu helfen.
Ein etwas anderes Krippenbild stellte Troisdorfs Pfarrer Sebastian Schmidt in den Mittelpunkt seiner Andacht. Ein Kleinkind, in der einen Hand ein Eimerchen, in der anderen ein Teddy, lugt andächtig in eine Krippe. Wie das Kind „würde man gern mehr sehen“, so Schmidt.
Weils Spaß macht
Warum sie sich engagieren, haben etliche Gäste des Danke-Brunchs zu Papier gebracht. Auf einem Plakat vervollständigten sie den Satz „Ich tu’s freiwillig weil…“ Die Bandbreite ist groß: „Weil man immer noch neue Erfahrungen machen kann“ und „weil’s Spaß macht“ und „weil ich viel Zeit habe“.
Die Inhalte spielen eine Rolle: „ressourcenschonend leben“ und „Interesse an Migration“ wurde notiert. Eine Person hielt fest: „Es ist nötig!“
Links
machwasfreiwillig.de – die Website für freiwilliges Engagement
Evangelische Erwachsenenbildung