
Dank mit Kronenkreuz
von Anna Neumann
15.01.2025
Pfarrerin Bettina Gummel aus der Evangelischen Kirchengemeinde Beuel ist nach einem reichen Berufsleben in den Ruhestand gegangen. Die Gemeinde verabschiedete sie in einem Gottesdienst in der Nommensen-Kirche, in dem Superintendentin Almut van Niekerk sie entpflichtete. Außerdem ehrte die Superintendentin, die auch Vorstandsvorsitzende der Diakonie An Sieg und Rhein ist, Bettina Gummel mit dem Kronenkreuz der Diakonie, die Auszeichnung für langjährige Dienste in Kirche und Diakonie.
Sie selbst gehe mit großer Dankbarkeit für die vielen berührenden menschlichen Begegnungen und die vielen Gestaltungsmöglichkeiten, sagte die Theologin im Vorfeld ihrer Verabschiedung. Gummel, 66 Jahre alt, ist in Köln geboren und aufgewachsen. Weil Kirche damals noch eine Männer-Kirche war, studierte sie zunächst für zwei Berufe: Pfarrerin und Lehrerin. Englisch war ihr zweites Fach fürs Lehramt. Außer in Köln, Tübingen und Bonn studierte sie auch – dank eines DAAD-Stipendiums – in den USA. Nebenher jobbte Bettina Gummel als Verkäuferin, Meinungsumfragerin, Zimmermädchen, Fließbandarbeiterin, Kellnerin und Betreuerin einer Frau mit Behinderung.
Schon das Vikariat ab 1984 und die anschließende Zeit als Pfarrerin zur Anstellung verbrachte sie in der Beueler Gemeinde, in die sie dann 1987 als Gemeindepfarrerin eingeführt wurde. Sie machte Fortbildungen zur Transaktionsanalytikerin, Gemeindeberaterin und Kirchenmediatorin. Bettina Gummel ist Gründungsmitglied des Beueler Hospizvereins und seit 2008 dessen Vorsitzende. Sie engagierte sich in verschiedenen Projekten zur Integration und Inklusion von Menschen mit Behinderung in das evangelische Gemeindeleben.
Ein anderer Schwerpunkt war ihre Arbeit für Kinder und Jugendliche, angefangen von der „Kinderkirche“ für Vorschulkinder, Schulgottesdienste für Grundschulkinder und die Konfirmandenarbeit. Mit ihrem Wirken sind auch die Aktivitäten der Gemeinde mit mehr als 250 Ehrenamtlichen an Pützchens Markt verbunden, die an fünf Ständen auf dem Vorplatz der Nommensen-Kirche eine evangelische Anlaufstelle auf der Groß-Kirmes bieten.
Und nun? Legt sie erst einmal ein Sabbatjahr ein und pausiert, bis auf die Arbeit im Hospizverein. „Was danach kommt, schaue ich, wenn es soweit ist“, erklärt sie.
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