Atomare Abrüstung – Menschenkette setzt Zeichen

von Anna Neumann

09.09.2021

Mehrere hundert Friedensaktivist*innen haben entlang des Fliegerhorstes Büchel mit einer Menschenkette für atomare Abrüstung demonstriert.


Sie sandten damit im Vorfeld der Bundestagswahl ein Signal. Ihre Forderungen an Bundesregierung und Parteien lauten: Deutschland soll den Atomwaffenverbotsvertrag der UN unterzeichnen. Die US-Atomwaffen sollen aus Deutschland abgezogen werden. Rund 800 Menschen haben sich in die Menschenkette rund um den Fliegerhorst in der Eifel eingehängt. Die Kette erstreckte sich vom Gewerbegebiet Büchel bis zum Tor 1 des Fliegerhorsts. Organisiert wurde die Menschenkette von der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“. Zu den Teilnehmenden gehörte Pfarrer Helmut Müller, Pfarrer im Rheinischen Dienst für Internationale Ökumene (RIO), zuständig u.a. für den Evangelischen Kirchenkreis An Sieg und Rhein.

Es sei an der Zeit, wieder die Stimme zu erheben, mahnte eine der Sprecherinnen von atomwaffenfrei.jetzt, Marion Küpker: „Denn es wird wieder nuklear aufgerüstet,  Atomwaffen werden modernisiert.“ Proteste in Büchel gibt es seit 25 Jahren, weil dort 20 Atombomben „vom Kalten Krieg übriggeblieben sind“.

Die Ärztin Dr. Angelika Claußen, Europa-Präsidentin von „Ärzte gegen den Atomkrieg“ (IPPNW), forderte eine zivile Sicherheits- und Friedenspolitik.

Vor einem Atomkrieg aus Versehen warnte der Trierer Informatiker Professor Dr. Karl Hans Bläsius. Ein Fehlalarm in Krisenzeiten, aber auch aufgrund von Cyber-Attacken sei möglich. Für menschliche Entscheidungen bleibe immer weniger Zeit. „Aber es darf nicht sein, dass das Überleben der Menschheit von solchen Entscheidungen eines Menschen oder sogar einer Maschine abhängt.“

Dieter Junker

 

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zum Rheinischen Dienst für Internationale Ökumene (RIO) für die Region