Blick ins Innere der Siegburger Synagoge; sie wurde 1938 zerstört. Foto: Erwin Bernauer/Stadtmuseum Siegburg

9. November – Mahnendes Gedenken

von Anna Neumann

09.11.2023

Am 9. November jährt sich der Tag, an dem 1938 mit der Reichspogromnacht Synagogen brannten und Jüdinnen und Juden misshandelt und willkürlich verhaftet wurden.


In den Tagen um den 9. November 1938 wurden in ganz Deutschland durch SA- und SS-Angehörige Synagogen zerstört und in Brand gesteckt, auch im Raum Bonn und Rhein-Sieg-Kreis. Die gewaltsamen Ausschreitungen, Höhepunkt des seit 1933 staatlich propagierten Antisemitismus, waren der Beginn des Holocaust.

Ökumenisches Gedenken: Am Mittwoch, 8. November, 20 Uhr, gibt es in der Evangelischen Kirche Dollendorf, Friedenstraße 29, 53639 Königswinter, ein Ökumenisches Gedenken an die Reichspogromnacht u.a. mit Pfarrerin Dr. Anne Kathrin Quaas. Dazu laden die Evangelische Kirchengemeinde Oberkassel-Königswinter und die Katholischen Gemeinden Königswinter-Tal gemeinsam ein.

Zur Gedenkstunde lädt die Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ am Donnerstag, 9. November, 16 Uhr, in die Evangelische Salvatorkirche, Kirchplatz 8, 51570 Windeck-Rosbach. Wer teilnehmen möchte, muss sich unter Telefon 02241 132928 oder per Mail an anmelden. In der Gedenkstunde werden Dr. Claudia Arndt, Leiterin des Archivs des Rhein-Sieg-Kreises, Dr. Karl Schwerdtfeger vom Förderverein und Saskia Klemp, Mitarbeiterin des Gedenkstätte und Co-Synodalbeauftragte für Christentum und Judentum des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein, aus „Augenzeugenberichte. Gewalt, Exzess, Zerstörung“ lesen.

Gedenkveranstaltung: Am Donnerstag, 9. November, 18.30 Uhr, wird in Siegburg der Pogrome gegen jüdische Menschen in der NS-Zeit und der Opfer der Reichspogromnacht 1938 gedacht. Treffpunkt ist der Gedenkstein auf dem „Platz der Siegburger Synagoge“, Nähe C&A, Brauhofgasse. Von dort führt ein Gang zum jüdischen Friedhof an der Heinrichstraße. Zu dem Gedenken, geleitet von Pfarrer Matthias Lenz, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Siegburg ein.

Schweigemarsch: In Ruppichteroth beginnt am Donnerstag, 9. November, 19.30 Uhr, ein Schweigemarsch an der Evangelischen Kirche, Burgstraße 8, 53809 Ruppichteroth.

„Verstummte Lieder – wieder zu hören“: Am Donnerstag, 9. November, 20 Uhr, Versöhnungskirche, Neustraße 2, 53225 Bonn-Beuel, ist Karla Marx zu Gast, die Autorin eines Buches über das Singen in Konzentrationslagern. Sie rezitiert, Kantor Hubert Arnold spielt Akkordeon/Klavier, mitwirken wird außerdem ein Projekt-Chor. Der Abend findet in Kooperation mit der Brotfabrik statt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

„Zachor! Erinnere dich!“ So ist der Gang des Gedenkens am Freitag, 10. November, in Hennef überschrieben. Am 10. November 1938 wurde die Geistinger Synagoge niedergebrannt. Ein Datum, das an Terror, Angst und Tod, Ausgrenzung, Deportation und Ermordung, erlitten von Jüdinnen und Juden im ganzen Land, erinnert. Zu dem Gedenken an die Opfer des Holocausts lädt der Ökumenekreis Hennef ein. Angesichts der antisemitischen Äußerungen und Taten der letzten Wochen ist das mahnende Erinnern in diesem Jahr besonders wichtig, so der Ökumenekreis. Um den Beginn des Schabbats zu achten, beginnt das Gedenken bereits am Nachmittag: um 16 Uhr in der Pfarrkirche St. Michael Geistingen. Anschließend gehen die Teilnehmenden zum jüdischen Friedhof in der Hermann-Levy-Straße. Dort schließt der Gang des Gedenkens mit dem jüdischen Totengebet Kaddisch. Die Gestaltung liegt u.a. in den Händen von Pfarrer Niko Herzner von der Evangelischen Kirchengemeinde Hennef.