Elisabeth von Tiesenhausen
Elisabeth von Tiesenhausen Foto: ekasur.de / Sophie Schmitz

Solaranlagen auf Gemeindedächern – Energiewende auf die solidarische Art

von Anna Neumann

30.06.2022

Der Evangelische Kirchenkreis An Sieg und Rhein unterstützt ein Pionierprojekt zu Solaranlagen auf Kirchendächern. Verwaltungsleiterin Elisabeth von Tiesenhausen erläutert, wie die Idee funktioniert.


Die Kirche zapft die Sonne an. Wie das?

Wir laden unsere Gemeinden zu einer Kooperation bei Solaranlagen auf Kirchendächern ein. Denn: Klimaschutz steht auf der Agenda der Kirche. Wir wollen bis 2035 treibhausgasneutral werden. Als Verwaltungsleiterin, die alle 28 Gemeinden an Sieg und Rhein unterstützt, möchte ich zur Energiewende beitragen. Solaranlagen auf Dächern sind ein Klassiker. Und eine richtig sinnvolle Sache.

Aber kein Selbstläufer?

In der Tat: Meiner Erfahrung nach können viele Gemeinden in Sachen Fotovoltaik Hilfe gebrauchen. Es geht darum, den Bau von Fotovoltaikanlagen und allem, was daran hängt, zu vereinfachen und wirklich voranzutreiben. Wer das allein macht, muss sich von A bis Z um alles selbst kümmern. In unseren Presbyterien gibt es viel Kompetenz, besonders bei den Baukirchmeister*innen. Doch wo Bedarf besteht, bringen wir jetzt eine Alternative ins Spiel: die Kooperation mit der Genossenschaft „BürgerEnergie Rhein-Sieg“..

Was bringt die Kooperation?

Kurz gesagt vermieten Gemeinden ihre Dächer an die Genossenschaft, die die komplette Expertise mitbringt: von der technischen Planung, Umsetzung und Wartung über die Bewerkstelligung der Investition bis hin zur Stromvermarktung. Die evangelischen Gemeinden müssen nicht auf ihre Rücklagen zurückgreifen, sondern nehmen teil am Modell der genossenschaftlichen Investition. Es ist insgesamt ein sehr solidarischer Ansatz.

Wie kann es losgehen?

Nachdem wir die Gemeinden in einer Veranstaltung mit der BürgerEnergie und anschließend auch mit schriftlichen Materialien detailliert informiert haben, benötigen wir im nächsten Schritt von ihnen Interessenbekundungen. Für welche Gebäude sind sie an einer Kooperation interessiert? Diese Bekundungen sammeln wir bis 30. September. Danach folgen Machbarkeitsprüfungen und Projektpläne. Dann kommt die Phase des Vertragsschlusses zwischen der jeweiligen Gemeinde und der BürgerEnergie und schließlich das Finanzierungsverfahren. Wir als Verwaltung stehen jederzeit beratend zur Seite.