Schutzkonzept

Im Evangelischen Kirchenkreis An Sieg und Rhein gilt ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt. Dieses Schutzkonzept, zusammen mit dem Kirchenkreis Bonn 2022 verfasst, liegt seit Juli 2023 in zweiter, verbesserter Auflage vor. Es ist digital verfügbar unter https://www.ekasur.de/schutzkonzept/.

Der Kirchenkreis versteht sich als achtsame Gemeinschaft, die sexualisierte Gewalt nicht duldet. Gewalterfahrung und Missbrauch widersprechen dem evangelischen Glauben, stellt das Vorwort von Superintendentin Almut van Niekerk und Superintendent Dietmar Pistorius klar. Basis kirchlicher Arbeit ist eine „Kultur des Hinschauens und der Grenzachtung“, heißt es auch im Schutzkonzept.

Das Schutzkonzept legt fest, dass Mitarbeitende eine Selbstverpflichtung unterzeichnen. Die Mitarbeitenden haben außerdem alle fünf Jahre ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen. Als weiteres Instrument der Prävention legt das Schutzkonzept die Pflicht zur Teilnahme an Schulungen fest; die Teilnahmezertifikate werden zu den Personalakten genommen. Ein detaillierter Interventionsplan regelt den Umgang mit einem Verdacht auf sexualisierte Gewalt.

Für Betroffene hat der Kirchenkreis unter dem Titel “Nein heißt Nein“ online Informationen bereitgestellt. Diese Adresse lautet: https://www.ekasur.de/nein-heisst-nein/ Außerdem hat der Kirchenkreis für alle Räumlichkeiten Plakate und Flyer mit dem Titel „Nein heißt Nein“ verbreitet. Wer trotz Vorbeugungsmaßnahmen sexualisierte Gewalt erleidet, erfährt über diese Kanäle, wo unabhängige kostenlose Hilfe wartet: bei den dort genannten Vertrauenspersonen.

Schulungen

Der Evangelische Kirchenkreis An Sieg und Rhein hat ein gestuftes Schulungssystem, umgesetzt von besonders qualifizierten externen und internen Fachkräften. Die Schulungen haben im Herbst 2021 begonnen.

Einstieg waren die Basisschulungen, davon gab es bis dato 397 Menschen teilgenommen. Sie richten sich an alle beruflich und ehrenamtlich in Kirchenkreis, Gemeinden, Diakonie und Erwachsenenbildung tätigen Personen. Wer beruflich in der Kirche arbeitet und pädagogische Aufgaben hat oder mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, durchläuft zusätzlich das sog. Intensivmodul. Die Intensivschulungen hatten 75 Teilnehmende. Wer Leitungsaufgaben wahrnimmt, sei es im kirchlichen Dienst, sei es im Ehrenamt, hat das zweitägige Leitungsmodul besucht. Die Leitungsschulungen hatten 119 Teilnehmende.

Weil das Evangelische Jugendwerk Sieg • Rhein • Bonn auch für den Nachbarkirchenkreis zuständig ist, beziehen sich die folgenden Zahlen auch auf Jugendarbeit im Bonner Kirchenkreis: Im Jahr 2023 haben 46 ehrenamtlich engagierte Jugendliche und junge Erwachsene von 15 bis 27 Jahren die Schulung zu sexualisierter Gewalt wahrgenommen. Außerdem hat das Jugendwerk berufliche und ehrenamtliche Mitarbeitende über 27 Jahre mit intensivem Kontakt mit Kindern und Jugendlichen im Intensivmodul geschult – an der zweitätigen Schulung haben 14 Personen teilgenommen. Die eintägige Kompaktschulung lief zwei Mal mit je 14 Teilnehmenden.

neu, 25.1.2024