Foto: Amy Reed / unsplash.com

Seelsorge-Reihe: Neues Lebensglück spüren, Sinn finden, Vergebung erfahren, die Goldene Perle entdecken

von Anna Neumann

29.03.2022

Seelsorge ist, wenn innere Nöte auf Einfühlungsvermögen und Menschenliebe stoßen. In einer Gesprächsreihe lernen Interessierte Seelsorge-Felder näher kennen.


Wenn selbst gestandene Personen innerlich in die Knie gehen durch Sorgen oder Schuldgefühle, Ängste oder Krankheit. Wenn sie trauern, Lebenssinn oder die Orientierung verlieren. Dann ist Seelsorge dafür da, sie aufzurichten. Seelsorge ermutigt, stärkt, tröstet, begleitet und hilft, das Leben zu bewältigen, Herausforderungen anzunehmen und Probleme zu lösen. Seelsorge – sie ist eine Spezialität der christlichen Kirchen. Wegen der unbedingt nötigen Schweigepflicht geschieht Seelsorge immer nichtöffentlich.

Um sie einmal ins Licht zu holen, lädt der Evangelische Kirchenkreis An Sieg und Rhein zusammen mit seiner Evangelischen Erwachsenenbildung dazu ein, verschiedene Felder der Seelsorge in einer Videokonferenz-Reihe näher kennenzulernen. „Lass uns reden. Evangelische Seelsorge-Angebote“ heißt die dreiteilige Zoom-Gesprächsreihe Anfang April.

Identität und Sinn

„Mutig durch das Suchen und Finden von Identität und Sinn“ lautet der Titel des ersten Abends am Montag, 4. April, 19.30 Uhr. Im Mittelpunkt dieses Abends stehen Fragen rund um Seelsorge in der Schule. Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen sind Pfarrerin Christiane Böcker, Seelsorgerin an der LVR-Frida-Kahlo-Schule in Sankt Augustin, Pfarrerin Wilma Falk-van Rees, Seelsorgerin am Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Troisdorf-Sieglar, sowie Pfarrer Axel Ernst-Dörsing, Seelsorger am Albert-Einstein-Gymnasium in Sankt Augustin und am Sankt-Adelheid-Gymnasium in Bonn.

Schuld und Vergebung

„Verändert durch Erfahrungen von Schuld und Vergebung“ – so ist der zweite Abend überschrieben. Am Mittwoch, 6. April, 19.30 Uhr, können Interessierte mit Pfarrer Ralf Günther, Gefängnisseelsorger in der Justizvollzugsanstalt Siegburg, und Notfallseelsorger Pfarrer Albrecht Roebke ins Gespräch über Schuld und Schuldgefühle kommen.

Tiefe Täler und Goldene Perle

„Von tiefen Tälern und der Goldenen Perle“ werden schließlich die beiden Krankenhausseelsorgerinnen Pfarrerin Editha Royek (Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin) und Diakonin Gunhild Zimmermann (Helios Klinikum Siegburg) berichten – am Donnerstag, 7. April, 19.30 Uhr.

Seelsorge ist da

Über Seelsorge sprechen unter Wahrung der Verschwiegenheit, das ganz Besondere der seelsorglichen Arbeitsfelder bekannter machen – das geschieht auch vor dem Hintergrund der jüngsten rheinischen Landessynode: Das oberste Entscheidungsgremium der Evangelischen Kirche im Rheinland hat mit seinem diesjährigen Schwerpunktthema Seelsorge die Vielfalt und Qualität der Angebote deutlich gemacht. Die Seelsorge-Reihe des Kirchenkreises An Sieg und Rhein greift die versichernde Botschaft auf: Seelsorge ist da!

Anmeldung erbeten

Die Teilnahme an den drei Abenden ist kostenfrei. Erforderlich ist Webzugang mit PC, Laptop oder Smartphone. Wichtig ist die Anmeldung bei der Evangelischen Erwachsenenbildung An Sieg und Rhein (eeb), oder über das Webformular: https://www.evangelische-erwachsenenbildung.de/anmeldung/ Die eeb versendet dann Zoomlink, Meeting-ID und Kenncode.

Seelsorge tut unendlich gut

„Am stärksten wirken persönliche Begegnungen, egal ob präsent oder digital. Seelsorge tut unendlich gut“, sagt die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein, Almut van Niekerk. „Das wurde mir nochmal sehr bewusst bei den intensiven Gesprächen auf der Landessynode mit ihrem Hauptthema Seelsorge. Aber natürlich weiß ich es auch aus Rückmeldungen von Menschen, die aus seelsorglichen Gesprächen neue Lebenskraft gewonnen haben.“ Deshalb hat sie die Seelsorge-Reihe des Kirchenkreises Anfang April initiiert.

Weiter erklärt die Theologin: „Weshalb ich die ,#seelsorgeistda‘-Abende so empfehle? Meine Erfahrung ist: Auch ohne direkte Betroffenheit können wir über die verschiedenen Aspekte von Seelsorge sprechen – natürlich bei gleichzeitiger Wahrung der Verschwiegenheit. Hier hilft die einfache Unterscheidung zwischen privat und persönlich. Wir lassen alles Private, insbesondere Namen weg; zugleich können wir Persönliches bestens beschreiben. So wird Seelsorge anschaulich und anrührend deutlich.“

Probleme aussprechen, Sinn wiederentdecken

Für die Seelsorge-Reihe wurde ein Kleeblatt als Symbolbild ausgewählt. „Natürlich sehe ich auch ein Kreuz darin, das Symbol des Christentums, und Seelsorge ist ja ein ganz besonderes, einzigartiges Angebot der christlichen Kirchen. Zugleich denken wir alle beim vierblättrigen Kleeblatt an das Glück – und darauf zielt Seelsorge: Probleme aussprechen und ermutigt werden, Unglück akzeptieren lernen und Sinn wiederentdecken auch unter veränderten Umständen, und am Ende hoffentlich neues Lebensglück spüren.“