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Schulanfang – Mit einer Riesen-Chance

von Anna Neumann

11.08.2020

Es ist nicht bei allen i-Dötzchen am gleichen Tag zur gleichen Stunde – aber dieser Tage sind Einschulungen. In NRW beginnt in dieser, in Rheinland-Pfalz in der nächsten Woche die Schule.


Wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie wissen alle Älteren allerdings: Die Einschulungen und die Einschulungsgottesdienste laufen in diesem Jahr so verschieden wie nie zuvor. Über die Gottesdienste lässt sich sagen: Leider entfallen oftmals Gottesdienste, aber viele finden statt. Die meisten sind kürzer denn je.

In manchen Grundschulen an Sieg und Rhein gibt es an einem Tag zahlreiche Mini-Gottesdienste für die Minis – in kleinen Gruppen und jeweils nur 10 oder 15 Minuten. An anderen wird klassenweise gefeiert – dann aber 30 Minuten. Wo es Andachten gibt, sind sie oft nur den Eltern mit ihren Söhnen und Töchtern vorbehalten. Geschwisterkinder, Großeltern, Tanten, Onkel, Paten oder Patinnen können zumeist leider nicht dabei sein. Infektionsschutz hat Vorrang.

Zugewandtheit genießen

Auf die „Riesen-Chance“, die die Einschulungsgottesdienste für den Kontakt zu Kids und ihren Eltern bedeuten, freut sich beispielsweise Pfarrerin Ulrike Ritgen, die am Donnerstagmorgen um 8 Uhr beim ökumenischen Gottesdienst in Herchen mitwirkt. Sie weiß: Die Kinder werden aufgeregt sein, aber „die Aufmerksamkeit und die Zugewandtheit genießen“, die sie erfahren. Die Schule am Klostergarten feiert auf dem Schulhof. Thema ist Freundschaft. Dazu gibt es ein Handpuppenspiel.

Singen und Segen sind zwei Themen, die im Corona-Jahr phantasievolle Lösungen erfordern. Pfarrer Thorsten Diesing wird am Donnerstag zusammen mit einem katholischen Kollegen eine viertelstündige Feier auf dem Schulhof der Hans-Christian-Andersen-Schule in Sankt Augustin leiten. 78 Kids kommen an diesem Tag in die Schule.

Lieder werden gebärdet

„Gottes Liebe ist so wunderbar“ ist als Lied vorgesehen – der Pfarrer wird es sicherheitshalber als einziger singen. Aus Kita und Gemeindeleben sind den allermeisten Mädchen und Jungen die Bewegungen dazu so vertraut, dass sie sie sofort mitmachen können. In Herchen kommen Lieder vom CD-Spieler – und werden dann ebenfalls mit Bewegungen mitgemacht.

Segen mit Handauflegen entfällt. In Sankt Augustin werden die Eltern gebeten, ihre Kids zu segnen. Zur Erinnerung erhalten alle i-Dötzchen außerdem die Klappkarte „Gottes Segen zum Schulanfang!“.

Mit der Zusage von Jesus „Hab keine Angst, ich bin bei Dir“ hat Pfarrer Stefan Heinemann Erstklässler in Hennef in den neuen Lebensabschnitt geschickt. Diese Botschaft nehmen sie auch aufgedruckt in gefalteten kleinen Booten mit nach Hause.

Regenbogen als Hoffnungszeichen

„Unter Gottes Regenbogen“ starten 24 Erstklässler an der LVR-Frida-Kahlo-Schule in Sankt Augustin ins Schulleben. Schulpfarrerin Christiane Böcker erinnert: „Der Regenbogen ist das Hoffnungszeichen während der Corona-Krise.“ Für die Erstklässler ist der Regenbogen das Symbol dafür, „dass Gott bei ihnen ist und sie beschützt – auch in der Schule“. Als Andenken werden alle Kinder ein buntes Armband erhalten – in je einer Farbe des Regenbogens. Gemeinsam bzw. gemeinschaftlich sind sie das ganze Spek-trum.

Der Gottesdienst am Donnerstag um 10 Uhr findet in der Kirche der Steyler Missionare statt. Sie ist groß genug, um Schutzmaßnahmen zu gewährleisten, insbesondere Abstand zu halten. Lieder werden gebärdet. Die Zahl der Begleitpersonen der Kinder ist begrenzt.

Symbolische Brücke

In Bad Honnef lädt die katholische St. Joseph Gesamtschule zu Einschulungsgottesdiensten für die Fünft-Klässler. Statt einem gemeinsamen gibt es vier Gottesdienste. Für jede Klasse einen. Die Leitung liegt bei Pfarrerin Britta Beuscher und ihrem katholischen Kollegen.

Kirche ist da – diese Botschaft wird auch die Fünftklässler der Realschule in Bonn-Beuel erreichen. Pfarrerin Dr. Heike Lipski-Melchior, die die Chance gern wahrnimmt, die Familien religiös anzusprechen, leitet den ökumenischen Gottesdienst mit, der am Donnerstag ab 11.30 Uhr in St. Peter in Vilich gefeiert wird. Der Sitzplan mit sicherem Abstand ist geschrieben. Mit bunten Tüchern sollen am Ende des Gottesdienstes die Abstände wenigstens symbolisch überbrückt werden.