„Rettungskette für Menschenrechte“: Gemeinden dabei

von Anna Neumann

19.09.2021

In großer Zahl haben sich Menschen im Evangelischen Kirchenkreis An Sieg und Rhein der „Rettungskette für Menschenrechte“ angeschlossen. Fotos und ein Video


Weil weiterhin Menschen auf den verschiedenen Fluchtrouten sterben, weil bei der Flucht über das Mittelmeer allein in diesem Jahr bereits mehr als tausend Menschen gestorben sind, fand am Samstag die Aktion mit dem Hashtag #HandinHand statt. Verschiedene Organisationen, darunter die Seenotrettungsorganisation United4Rescue, zu deren Bündnispartnern der Kirchenkreis An Sieg und Rhein gehört, hatten dazu aufgerufen, von der Nordsee bis zum Mittelmeer eine Rettungskette zu bilden.

Das unterstützten u.a. die Evangelischen Kirchengemeinden Königswinter, Oberkassel und Niederkassel. Treffpunkte waren in Königswinter an der Drachenfelsstraße / Ecke Rheinallee und in Niederkassel. In Bonn verlief die Kette von der Maxstraße / Breite Straße über den Friedensplatz und den Markt, vorbei an der Oper über die Kennedybrücke nach Beuel entlang des Brückenforums bis zum Konrad-Adenauer-Platz.

Auch die Moscheegemeinde dabei

„Je mehr dabei sind, um so besser“, so die Niederkasseler Pfarrerin Dr. Katharina Stork-Denker im Vorfeld. Die Rettungskette in Niederkassel-Lülsdorf hatte der Integrationsrat der Stadt Niederkassel initiiert. Rund siebzig Menschen nahmen hier teil: aus evangelischen und katholischen Gemeinden, Vertreter und der Imam der Moscheegemeinde und die Pfadfinder*innen des Roncalli-Stamms. Parallel gab es einen weiteren Teil Rettungskette in Mondorf.

„Politik muss sich ändern“

Pfarrerin Dr. Anne Kathrin Quaas aus Oberkassel: „Ich persönlich als Christin halte es für ganz wichtig, mein Gesicht zu zeigen.“ Ihr liege daran, dass sich in Deutschland und Europa die Politik ändert und die Menschen im Mittelmeer nicht mehr ihrem Schicksal überlassen werden.

Die Rettungskette sei ein Zeichen für eine humanere Politik und gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung, heißt es beim „Netzwerk Integration Königswinter“. Man sei keineswegs für eine unbegrenzte Aufnahme von Menschen, aber Europa müsse sich menschlicher verhalten und niemand dürfe sein Leben riskieren, um vor Krieg oder Verfolgung fliehen zu können.

„Deutliches Zeichen“

Pfarrer i.R. Hanns-Christoph Nicolai (Beuel) berichtet im Video, dass zwischen der Mitte der Bonner Kennedybrücke und dem Konrad-Adenauer-Platz in Beuel rund 150 Menschen die „Rettungskette“ geschlossen haben – für ihn ein „deutliches Zeichen für mehr Menschlichkeit, für Menschenrechte und gegen das Sterben von Fliehenden im Mittelmeer“. Ihn hat besonders bewegt, dass sich auch Menschen mit eigener Fluchterfahrung in die Kette eingereiht haben.

In der Woche vor der Bundestagswahl soll durch die Rettungskette das Sterben auf den Fluchtrouten wieder in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden, heißt es seitens des Vereins „Rettungskette für Menschenrechte e.V.“.

 

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Website von #HandinHand – Rettungskette für Menschenrechte