Purim und Karneval

von Anna Neumann

12.02.2021

Clowns, Ritter, Prinzessinnen, Monster, Hexen, Zebras, Hasen versammeln sich zu Purim in der Synagoge. Lappenmänner, Indianerinnen, Harlekins, Supermen, Löwinnen feiern Karneval.


Das jüdische Purim-Fest und der heidnisch-christliche Karneval sind gar nicht so weit auseinander. Das macht die Kampagne „#beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst“ deutlich. Purim feiert die Rettung des jüdischen Volkes vor der Vernichtung durch ein staatlich organisiertes Pogrom. Im Karneval werden herrschende Verhältnisse auf den Kopf gestellt, bis am Aschermittwoch die Fastenzeit beginnt. Auf das Leben – L’Chaim, Alaaf, Helau und auf das Leben!

Purim beginnt in diesem Jahr am 25. Februar. Heute ist Weiberfastnacht, das heißt, der Straßenkarneval würde beginnen, die Rosenmontagszüge vor Augen. Klar, Corona macht in diesem Jahr einen Strich durch alle Pläne.

Die Aktion „#beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst“ bezieht Stellung gegen Antisemitismus und ruft Gemeinsamkeiten zwischen Jüdinnen und Juden und Christinnen und Christen neu ins Bewusstsein. Man erkenne Gemeinsames, aber auch Unterschiede, sagte der Vorsitzende der allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschlands, Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama, bei der Vorstellung der Kampagne, an der er mitgewirkt hat. So lasse sich für das interessieren, was den anderen zu etwa gleicher Zeit bewege.

Ausführliche Texte stehen im Web bereit – sie laden ein, übereinander zu lesen und miteinander vertrauter zu sein. Nicht nur Purim und Karneval: „B’reschit beziehungsweise Im Anfang“ standen im Januar auf der Agenda. Pessach beziehungsweise Ostern folgen. Bar-Mizwa und Konfirmation sowie Firmung gehören zu den weiteren Begriffspaaren.

 

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„#beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst“