Ahmad Zein arbeitet im FSJ bei der Diakonie An Sieg und Rhein.

FSJ in der Offenen Sozialarbeit – Das Jahr war eine Herausforderung

von Anna Neumann

29.06.2022

Im Rückblick wird oft beschönigt und verklärt. Doch er sagt: „Der Anfang war schwer.“ Er habe viel auf einmal lernen müssen. Die ganze Struktur der Diakonie An Sieg und Rhein.


Daneben gehören zu seiner Bilanz viele positive Seiten. Bis 30. Juni noch macht Ahmad Zein sein Freiwilliges Soziales Jahr im Fachbereich Offene Sozialarbeit der Diakonie An Sieg und Rhein. Er sei Teil des Teams geworden, erzählt der 23-Jährige. Seine Hauptaufgabe war der Empfang im „Zeitraum“, der Diakonie-Adresse in Siegburg. Außerdem nahm er an den Team-Besprechungen teil. Er habe immer Diakonie-Mitarbeitende gefunden, die er alles fragen konnte. „Wenn ich nicht weiter wusste, hatte ich immer jemanden, den ich ansprechen konnte.“

Längst hat er in Beratungsgesprächen mitgewirkt, meistens bei der sog. Migrationsberatung für Erwachsene (MBE). Öfters übersetzte er aus dem Arabischen, das heißt, er arbeitete als Sprachmittler mit Berater*innen zusammen. Mit der Zeit begleitete er auch Klient*innen zum Arzt oder zur Schule oder half ihnen beim Ausfüllen von Unterlagen.

Anliegen der Klient*innen kennt er

Aufenthalts- oder Asylfragen klären, einen Leistungsbescheid verstehen – die Anliegen der Klient*innen kennt Zein zumeist: „Ich bin ja selbst ein Flüchtling“, erzählt Ahmad Zein. Ende 2016 kam er mit seiner Familie in Deutschland an, geflohen aus seiner Heimatstadt Latakia in Syrien.

Zwei Jahre besuchte er eine Förderklasse, lernte Deutsch. Daran schloss er das Berufskolleg in Sieglar an, machte den Realschulabschluss. Dorthin wird er nach Ende des FSJ zurückkehren, um Abitur mit der Fachrichtung Gesundheit und Soziales zu machen.

Eine Challenge

Das FSJ war schwer bzw. „eine Challenge“. Aber: Das Jahr habe ihm geholfen zu entscheiden, wie es für ihn persönlich weiter geht – eben jetzt mit dem Ziel Abitur. Außerdem habe er in den zwölf Monaten vieles gelernt: „Ich konnte meine soziale Kompetenz und meine Deutschkenntnisse verbessern und mein Selbstvertrauen stärken.“

Der allerwichtigste Nutzen des FSJ ist für Ahmad Zein dieser: Es hat ihn darin bestärkt, soziale Arbeit zum Beruf zu machen, speziell die Arbeit mit Geflüchteten.

 

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Diakonie An Sieg und Rhein