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Flutkatastrophe vor einem Jahr – Erinnern, trauern, Gottesdienst feiern

von Anna Neumann

14.07.2022

Es wird nun ein Jahr her sein: Vom 14. auf den 15. Juli 2021 verloren beim katastrophalen Hochwasser in Westdeutschland Menschen ihr Leben, ihre Unversehrtheit, ihr Zuhause, ihre innere Balance.


Auch im Evangelischen Kirchenkreis An Sieg und Rhein nehmen wir teil am Gedenken. Viele haben ja auch nach dem Hochwasser in den betroffenen Gebieten geholfen, sind hinübergefahren, haben wie gute Nachbarn unterstützt beim Aufräumen und Verarbeiten. Menschen machten sich privat einfach auf den Weg. Der Pfarrer für Notfallseelsorge, zuständig für den Rhein-Sieg-Kreis, war mit Teams im Dauereinsatz. Hinzu kam die überwältigend hohe Spendenbereitschaft – deutschland-, ja sogar weltweit.

Für Betroffene ist es kein Jahrestag. Mehr als 180 Menschen sind durch die Flutkatastrophe gestorben. Für ihre Hinterbliebenen ist der 14./15. Juli kein Jahrestag oder Gedenktag, sondern der Todestag ihrer Liebsten, wie Superintendentin Almut van Niekerk erinnert. Für alle Betroffenen bleibt die Flutnacht absolut einschneidend. Die materiellen Schäden, die insgesamt aufaddiert in Milliardenhöhe liegen, aber auch der Kampf um Versicherungsfragen und Handwerkerleistungen liegen den Menschen auf der Seele. Die Seelsorgerin ermutigt betroffene Familien, den Tag wirklich so zu verbringen, wie es ihnen selbst guttut.

Dazu kann auch die Teilnahme an einem der Gedenkgottesdienste gehören. Gedenken an Verletzungen und Verluste, Erinnerungen und bis heute andauernde Belastungen finden in verschiedenen Gottesdiensten Raum. Gefeiert wird teils präsent, teils wird auch in Radio und Fernsehen übertragen: