"Überleben im Müll" Müllsammler in Indien, Andhra Pradesh. Foto: Brot für die Welt / Christoph Püschner
"Überleben im Müll" Müllsammler in Indien, Andhra Pradesh. Foto: Brot für die Welt / Christoph Püschner

Brot für die Welt – große Hilfe, großes Vertrauen

von Anna Neumann

27.08.2020

Rund 185.000 Euro haben die Menschen im Evangelischen Kirchenkreis An Sieg und Rhein für das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt gespendet.


Die genaue Zahl für das Jahr 2019 – heute wurden die Zahlen zur Bilanzpressekonferenz von Brot für die Welt in Berlin bekannt gegeben – lautet 185.146,89 Euro. Diese Summe liegt etwas unterhalb des Vorjahresniveaus – dabei sanken die Spenden in manchen Gemeinden im Kirchenkreis, in anderen stiegen sie sogar. Ein Großteil der Kollekten für Brot für die Welt wird in den Gottesdiensten zu Ostern und Weihnachten gesammelt.

Insgesamt erhielt Brot für die Welt im vergangenen Jahr mehr als 64,4 Millionen Euro an Spenden und Kollekten. Im Zentrum der Arbeit von Brot für die Welt stehen langfristige diakonische Projekte, die Hunger und Mangelernährung überwinden, Bildung und Gesundheit fördern, Zugang zu sauberem Wasser schaffen, die Achtung der Menschenrechte und Demokratie stärken und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen unterstützen. Dafür wurden im vergangenen Jahr 693 neue Projekte bewilligt. Die meisten (242 Projekte) befanden sich in Afrika.

„Wir sind froh und danken von Herzen allen Spenderinnen und Spendern. Was sie in den Klingelbeutel geben und überweisen, hilft den Menschen in armen Ländern unmittelbar“, sagt die Superintendentin des Kirchenkreises An Sieg und Rhein, Almut van Niekerk.

 

Bis zum heutigen Tag leben Millionen Menschen in Armut, werden verfolgt, gedemütigt oder ausgegrenzt. Brot für die Welt setzt sich dafür ein, diese Situation global und nachhaltig zu ändern.

Die Verantwortlichen bei Brot für die Welt bitten darum, gerade auch in diesem Jahr in der Corona-Pandemie die Menschen in armen Ländern nicht zu vergessen und – mangels großer Präsenz-Gottesdienste an Ostern und womöglich auch an Weihnachten – zu spenden.

In vielen Teilen Afrikas und Lateinamerikas hat das Corona-Virus dramatische Auswirkungen. Vielerorts mussten Märkte geschlossen werden. Ernten konnten aufgrund der Ausgangssperren nicht eingebracht und neues Saatgut nicht verteilt werden. Das schützt die Menschen zwar vor Ansteckung. Doch zugleich entsteht die Gefahr von Hungerkrisen.

Besonders hart und zuallererst trifft es Kinder. Rund 300 Millionen Mädchen und Jungen bekommen weltweit ihr Essen in der Schule. Oftmals versorgen sie auch ihre armen Familien damit. Doch nun haben die Schulen vielerorts geschlossen. Schulessen und andere Programme der öffentlichen Versorgung fallen weg. Brot für die Welt versucht in seinen Projekten, diese Lücke zu füllen. Zudem verteilt das Hilfswerk gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen Desinfektionsmittel und Schutzkleidung und informiert in den jeweiligen Landessprachen über Covid-19.

„Wir stehen vor einer neuen Hungerkrise“, schlug Cornelia Füllkrug-Weitzel Alarm, die Präsidentin von Brot für die Welt, bei der Jahrespressekonferenz in Berlin. „Das Ende der Corona-Pandemie ist noch nicht abzusehen und die Auswirkungen sind schon jetzt verheerend. Die Verzweiflung der Menschen wächst.“

Bis zu 132 Millionen Menschen zusätzlich könnten an chronischem Hunger leiden, 100 Millionen Menschen mehr in absolute Armut rutschen. Der rigorose Lockdown zu Beginn der Pandemie hat vor allem der armen Bevölkerung in den Städten ihre Einkommensmöglichkeiten genommen. Ohne jede soziale Abfederung stehen sie vor dem Nichts. Füllkrug-Weitzel: „Der Höhepunkt der Infektionszahlen steht vielen Ländern noch bevor. Die Pandemie legt die Schwächen der Gesellschaftssysteme schonungslos offen. In vielen Ländern fehlen Sozial- noch Gesundheitsvorsorge. Die Menschen fallen in kürzester Zeit in existienzielle Not.“

Fotos: Brot für die Welt

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