Aktion am 19. Mai: Schuldenerlass für den Globalen Süden

von Anna Neumann

11.05.2022

Die Zeichnung macht klar, worum es geht: Der dicke fette Sack Schulden zermalmt unter sich die Länder der südlichen Hemisphäre. Die Aktion #stattSchuldendienst gilt diesem Problem.


Diese Schuldenberg-Aktion ist zur G7-Finanzminister*innen-Tagung auf dem Petersberg vom 18. bis 20. Mai. geplant. Die Minister*innen tagen tatsächlich im Gebiet des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein; sie tagen hierzulande, weil Deutschland in diesem Jahr die G7-Präsidentschaft innehat. Auf der Agenda der G7-Finanzminister*innen steht der Umgang mit der Schuldenkrise im Globalen Süden.

Die Aktion Schuldenberg, organisiert vom Bündnis Erlassjahr.de, ist für Donnerstag, 19. Mai, 14 Uhr, geplant – in Bonn auf dem Marktplatz vor dem Alten Rathaus. Die evangelische Kirche in Bonn und Region ist Partnerin in Sachen Schuldenerlass für den Globalen Süden. Viele evangelische Kirchengemeinden in der Region sind Mitglied bei Erlassjahr.de. 

Zum Thema soll medienwirksam eine großer Berg mit Schuldensäcken errichtet werden. Damit wird verdeutlicht: Die Schuldenlast ist untragbar, das verhindert außerdem, die UN-Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Der Kirchenkreis An Sieg und Rhein unterstützt das Anliegen der Aktion, betont Superintendenten Almut van Niekerk. #stattSchuldendienst muss es faire Finanzbeziehungen zwischen den Ländern im Süden und Norden geben, so die Forderung von Erlassjahr.de.

„Schuldenkrise dramatisch zugespitzt“

Laut „Schuldenreport 2022“, von erlassjahr.de zusammen mit Misereor erstellt, hat sich die Schuldenkrise im Globalen Süden in den letzten zwei Pandemie-Jahren dramatisch zugespitzt. Sowohl die Folgen der Pandemie als auch die steigenden Nahrungsmittel- und Energiepreise im Kontext des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine heizten die Verschuldungssituation weiter an. In vielen Ländern steige die Armut, Entwicklungsfortschritte seien rückgängig gemacht worden. 

Durch hohe Neuverschuldungen und strikte Sparmaßnahmen vermieden betroffene Länder Zahlungseinstellungen; bedienen den Schuldendienst und kürzen öffentliche Ausgaben; stellen die Lebensbedarfe ihrer Bevölkerung hinter den Rückzahlungsanspruch von Gläubigern. 

Schuldenerleichterungen für besonders gefährdete Länder und ein internationales Staateninsolvenzverfahren sei im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vorgesehen, erinnert erlassjahr.de. Die Hoffnung lautet, dass sich die Regierung bei den G7 dafür einsetzt. 

Erlassjahr.de setzt sich gemeinsam mit derzeit mehr als 500 Organisationen aus Kirche, Politik und Zivilgesellschaft aus ganz Deutschland dafür ein, dass den Lebensbedingungen von Menschen in verschuldeten Ländern mehr Bedeutung beigemessen wird. 

Link und Download

Flyer zur Aktion und Link zu erlassjahr.de